Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wollen ihr Bahnangebot verbessern. Auch auf der auf deutschem Gebiet durch Jestetten und Lottstetten führenden Strecke Schaffhausen-Zürich. Geplant ist ein durchgängiger Halbstundentakt.
Realisierung bis 2029
Hierfür plant die SBB, wie wir bereits berichteten, einen Doppelspurausbau von Jestetten Süd durch Lottstetten, der 2029 realisiert werden soll. Wobei die geplante Trasse weniger die Gemarkung Jestetten als die der Nachbargemeinde betrifft, wo die Schienen direkt durch den Ortskern verlaufen.
500 Meter auf Jestetter Gebiet
Die Vertreter der SBB Infrastruktur, Philipp Wyssling, Daniele Gimnetti und Marc Weber-Lenkel, stellten dem Gemeinderat Jestetten in der jüngsten Sitzung den Stand der Planungen und Inhalte, sprich das Ergebnis der Projektstudie, die Gemarkung Jestetten betreffend, vor. Hier geht es um knapp 500 Meter Gleise, die durch Jestetter Gebiet verlaufen.
Die Bahnlinie Zürich-Schaffhausen führt zwischen Lottstetten und Jestetten-Altenburg insgesamt auf rund acht Kilometern über deutsches Gebiet. Durch Jestetten bis ins freie Feld verläuft die Bahnlinie bereits seit 2011 zweigleisig.
Vorprojekt ist vorbereitet
Das Infrastrukturunternehmen der SBB hat, so der aktuelle Stand, die so genannte Bestvariante festgelegt. Die vom Bundesrat 2019 beauftragte Objektstudie ist abgeschlossen, das Vorprojekt vorbereitet. Das Unternehmen rechne laut der Experten mit einer Genehmigung in den nächsten zwei, drei Monaten.
Zweites Gleis auf der Hangseite
Ein zweites Gleis zu verlegen, ist auf Jestetter Gemarkung der einfachere Teil des Projekts. Gimnetti erklärte dem Ratsrund: Das neue Gleis führe auf einer Länge von 450 Metern über Jestetter Gebiet, es solle hangseitig gebaut werden. Der Feldweg müsse verlegt, eine Weiche zurück gebaut werden, und es brauche zwei neue Signale auf diesem Abschnitt.
Es seien keine neuen Betonkonstruktionen nötig, die Baumaßnahme habe keinen Einfluss auf die Bundesstraße. Gimnetti sprach von reduzierten Erdbewegungen, und wenig Wald müsse beansprucht werden. „Es ist die umwelttechnisch beste Lösung“, versicherte der Planer. Das neue Gleis werde durch Böschungsanpassungen in die Landschaft integriert.
SBB muss Grundstück kaufen
Die SBB muss für die Maßnahme die Fläche, auf dem der Feldweg verläuft, kaufen. Es gehe um rund 2500 Quadratmeter. Gespräche mit dem Eigentümer würden in der nächsten Projektphase geführt.
Das Projekt durchläuft einige, langwierige Genehmigungsphasen. Dazu zählt auch die Planfeststellung in Deutschland. Das Vorprojekt soll bis 2023 abgeschlossen sein. Noch seien nicht alle Probleme gelöst. Ziel der SBB ist, 2035 flächendeckend einen neuen Fahrplan einzuführen. Gimnetti: „Ob es möglich ist, ab 2030 auf der Strecke Schaffhausen-Zürich mit dem neuen Fahrplan zu fahren, können wir heute nicht sagen.“