Jestetten Bei der Begehung des Kunstrasenplatzes in Jestetten ist festgestellt worden, dass die Unterfüllung des Platzes mit Korkgranulat zu gering ist und deshalb ausgebessert werden muss. Zu Beginn stellte Bürgermeister Dominic Böhler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats klar, dass an den Gerüchten, der Kunstrasen würde sich lösen, nichts Wahres sei. Verwaltungsintern stehe fest, dass diese Maßnahme zum Schutz des Platzes notwendig sei. Da es sich bei den Kosten aber um eine außerplanmäßige Ausgabe handle, musste die Genehmigung dafür allerdings dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden.

Gemeinderat Konrad Schlude (CDU) stellte fest, dass die zusätzlichen Unterhaltskosten von knapp 15.000 Euro unterschätzt wurden. Er stellt die Frage in den Raum, wie dies in Zukunft gehandhabt werden soll. Die hohen Kosten der Sanierung führten zu einigen Diskussionen im Gemeinderat. Dabei ging es insbesondere um die Alternativen, die damals nicht gewählt wurden, den Beitrag des SV Jestetten und den Ärger darüber, dass die Ausgaben vor dem Neubau schon zur Diskussion gestanden waren. Bürgermeister Dominic Böhler wies unter anderem darauf hin, dass auch Alternativen nicht immer funktionieren würden, außerdem wurde das Kunststoffgranulat, das damals zur Debatte stand, schon vor der ursprünglichen Beschlussfassung verboten.

Gemeinderätin Stefanie Cox-Kübler (Freie Wähler) schlug vor, einen Vertrag mit dem SV Jestetten auszuhandeln, damit die Gemeinde an dieser Stelle entlastet wird und es in Zukunft eine feste Regelung bezüglich solcher Maßnahmen gibt. Stefan Bierwagen (SPD) stellte fest, dass bereits vor dem Bau des Kunstrasenplatzes über die Auffüllungen gesprochen wurde und der Werterhalt des Platzes die Aufgabe der Gemeinde sei. Aus diesem Grund blieben auch die Kosten Sache der Gemeinde.

Wegen der hohen Kosten der Auffüllung kam auch die Frage auf, wer den Platz überhaupt nutze. Daraufhin merkte Gemeinderat Yannic Frey (Grüne) als Vereinsmitglied an, dass drei Turnvereine und alle Jugenden den Platz für ihr Training nutzen. Da der Werterhalt für die Gemeinde wichtig sei, wurde der Vorschlag mit dem günstigeren Angebot von circa 14.250¦Euro angenommen und der Gemeinderat stimmte der außerplanmäßigen Ausgabe zu.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde nach dreieinhalb Jahren der Änderung des Bebauungsplans im Gebiet „Bivang-Schwerze-Vorwaiß“ zugestimmt. Die zwölfte Änderung des Plans war in vereinfachtem Verfahren möglich. Nach der Offenlage der Pläne kamen fünf Stellungnahmen zurück. Einwände gab es keine, das Landratsamt Waldshut schickte jedoch einige Hinweise bezüglich der Formulierung und der Naturschutzgebiete ein, die in den Antrag auf Änderung aufgenommen wurden. Die Änderungskosten übernehmen zum Großteil die Eigentümer der von der Änderung betroffenen Grundstücke. Nachdem nun alle Stellungnahmen vorlagen und der Gemeinderat keine offenen Fragen mehr stellte, wurde die Änderung des Bebauungsplans einstimmig angenommen.

Neben diesem großen Diskussionspunkt wurden außerdem der Neubau eines Carports sowie der Umbau eines Hauses in der Altenburger Straße diskutiert. Konrad Schlude äußerte Bedenken, dass die freie Sicht nicht mehr gegeben sei, wenn ein Auto in dem Carport steht. Auch gab es Bedenken, dass ein zu beiden Seiten geschlossener Carport beim Ausparken zu Sichtbehinderungen führen könnte. Aus diesem Grund wurde dem Antrag unter der Prämisse stattgegeben, dass die Seitenwände des Carports freibleiben. Im Gewerbegebiet in Altenburg wollen die Eigentümer einer Werkstatt die Nutzung der Räume ändern und aus Lagerflächen neue Büros und Besprechungsräume machen. Dies geht mit dem Einbau neuer Fenster einher. Da das Bauvorhaben den Vorgaben des Bebauungsplans entspricht, stimmte der Gemeinderat dem Umbau mit einer Gegenstimme zu.

Im Rahmen eines Kenntnisgabeantrags wurde die Errichtung von zwei Fertiggaragen beantragt, die Planung wurde dem Gemeinderat zur Kenntnis gegeben. Ebenfalls wurde verkündet, dass die Gemeinde drei neue Flurstücke erworben hat, die bereits von Gemeindegrund umgeben waren. Aus dem nicht öffentlichen Teil der vorigen Sitzung wurde bekannt gegeben, dass der Gemeinderat den Beschluss gefasst hat, mit der SBB eine Bauerlaubnisvereinbarung zur Nutzung des Kapellenwegs zum Bau des zweiten Gleises zu schließen.