
„Auf Sport könnte ich nicht verzichten“, sagt Roland Blanke aus Bad Säckingen. Seit einem Motorradunfall ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. Dennoch macht er regelmäßig Sport. Einblicke in den Behindertensport gaben er und Christine Stahlberger am Mittwoch bei einem Treffen des badischen Behindertensportbundes in Jestetten.
Vormittags lernten die Schüler der Realschule Jestetten das Rollstuhlbasketballspiel kennen, nachmittags waren dann die Mitglieder und Übungsleiter des TV Jestetten an der Reihe.
Christine Stahlberger und Roland Blanke hatten 17 Sportrollstühle des Badischen Behindertensportbundes mit nach Jestetten gebracht. In den Rollstühlen nahmen Übungsleiter und Mitglieder des TV Jestetten Platz.
Roland Blanke zeigte den Teilnehmern anfangs, wie ein Rollstuhl funktioniert. Er erklärte, warum es unterschiedliche Formen von Rollstühlen gibt, warum ein Sportrollstuhl schräge Räder hat und warum er ein Rad hinten in der Mitte als Kippschutz benötigt.
Er erklärte auch, warum es so viele unterschiedliche Rollstühle gibt, warum es wichtig ist, einen individuell angepassten Rollstuhl zu haben, was es für riesengroße Preisunterschiede gibt und warum auf jeden Fall auf einen guten Versicherungsschutz zu achten ist.
Blanke zeigte den Teilnehmern, wie ein Rollstuhl gelenkt wird, wie vorwärts und rückwärts gefahren wird, wie man Kurven fährt und die Richtung ändert.
Durchwegs war zu beobachten, dass anfangs etliche Schwierigkeiten auftraten: Der Rollstuhl drehte sich etwa ungewollt, weil eine Seite zu viel Schub bekommen hat.
Als Fußgänger war das für die Teilnehmer eine vollkommen neue Erfahrung.
Dann stand Slalomfahren an. Dafür wurden Pylonen aufgestellt, die möglichst nicht umgefahren werden sollten – eine Herausforderung für manchen Teilnehmer.
Nachdem die Teilnehmer den Rollstuhl gut bewegen konnten, wurden durch Spiele die Fähigkeiten vertieft.
Schon jetzt waren die Teilnehmer fasziniert von den Möglichkeiten, die ihnen der Rollstuhl bot. Auf ein Wettrennen folgte eine Art Fangspiel.

Danach erhielten die Teilnehmer endlich einen Ball, ging es ja letztendlich um die Sportart Rollstuhlbasketball.
Allein das gezielte Werfen des Basketballs musste geübt werden. Denn die Hebel, die Kraftübertragung, sind im Vergleich zum stehenden Werfen ziemlich unterschiedlich.
Die letzte halbe Stunde wurde dann endlich Rollstuhlbasketball gespielt. Es ging heiß her und alle hatte eine Riesenfreude.
Die Bewegung schien automatisch abzulaufen, obwohl alle Teilnehmer das erste Mal im Rollstuhl saßen. Die Einführung von Roland Blanke war so einprägsam, dass es allen gelang, sich problemlos zu bewegen.
„Toll, dass es uns möglich war, diese Erfahrung zu sammeln“, sagte ein Teilnehmer am Ende der Veranstaltung. Ähnlich waren auch die übrigen Reaktionen: „grandios“ „klasse“ „genial“ und „faszinierend“.