„Schauen Sie sich doch mal Klettgau an“, so begann die Laufbahn von Pfarrer Thomas Mitzkus in der hiesigen Seelsorgeeinheit . Das hat er prompt vor zwölf Jahren getan und ihm hat es gefallen, vor allem die schöne Landschaft hat es ihm angetan.
Damals hatte Thomas Mitzkus gerade seine fünfjährige Berufseinführungszeit absolviert, als ihn dieser Ruf der Erzdiözese ereilte. Heute, über ein Jahrzehnt später wird er zum großen Bedauern der Pfarrgemeinde im Oktober wieder gehen, ihn zieht es an den Bodensee nach Konstanz-Petershausen.
Viele Lebensgeschichten
„Wenn ich aus Klettgau weggehe, nehme ich die Erkenntnis mit, dass es sich lohnt, Pfarrer zu sein“, sagt der 48-Jährige nach kurzem Nachdenken. Die vielen Erfahrungen vor Ort, viele Lebensgeschichten, Trauriges und Schönes hat er an seiner ersten Pfarrstelle erlebt beziehungsweise kennengelernt, über all dem steht sein Fazit: „Es lohnt sich immer zusammenzuarbeiten.“
Entschluss reifte heran
Dabei war es nicht seine erste Idee, Priester zu werden. Nach dem Studium der Sozialarbeit und Theologie in Freiburg war sein Ziel eigentlich der Posten eines Pastoralreferenten. Dann jedoch reifte mehr und mehr der Entschluss zum Beruf des Priesters. „Dem musste ich einfach nachgehen und seit meiner Priesterweihe 2002 gehöre ich zum Inventar der Kirche“, sagt er mit einem Lächeln. Er ist kein Mensch, der polarisiert, schon gar kein Pfarrer, der mit erhobenen Zeigefinger seine Schäfchen zurecht weist, dieses überholte Pfarrerbild, liegt ihm fern. Vielmehr erklärt er, dass er bestrebt sei, stets das Beste aus dem Vorhandenen zu machen.
Offener Gesprächspartner
Er sei kein Getriebener, der als Pfarrer dafür verantwortlich sei, dass die Pfarrgemeinde die Zahl ihrer Mitglieder behält, sein Anliegen sei vielmehr, denen, die da sind, die in die Gottesdienste kommen, etwas Stärkendes mitzugeben. Das macht seine Beliebtheit in der Seelsorgeeinheit Klettgau-Wutöschingen sicherlich zum guten Teil aus. Wer die Gelegenheit nutzte, sich mit diesem Pfarrer zu unterhalten, der hatte auf jeden Fall einen interessanten, offenen Gesprächspartner, dem man ohne Scheu auch persönliche Fragen stellen konnte und klare Antworten bekam.
Einsamkeit kennt er nicht
Die berühmte Frage nach seinem persönlichen Erleben des Zölibats, beantwortet er: „Ich habe meine Familie, meinen Bruder mit Kindern, gute alte Freunde, die ich oder die mich besuchen, nein, einsam bin ich nicht.“ Außerdem wohnt er mit seinem Kollegen Marcus Gut im Grießener Pfarrhaus in einer Wohngemeinschaft, die – wenn es die Zeit erlaubt – abends gemeinsam sich ein Gläschen Wein genehmigt und sich angeregt unterhält. Auch am Bodensee wird er nicht allein sein, denn die ganze Grießener Pfarrer-WG zieht gemeinsam um. Dort werden nämlich zwei erfahrene Pfarrer gebraucht. So ergab es sich günstigerweise, dass auch Pfarrer Marcus Gut an den See wechselt, dort werden die Beiden sich erneut ein Pfarrhaus teilen.
Vorfreude auf neue Herausforderung
„Ich bin gerne in Klettgau, aber es ist sicherlich gut, wenn ein neuer Pfarrer kommt und neue, andere Akzente setzt“ , so Thomas Mitzkus und freut sich über die Herausforderung der neuen Pfarrstelle in Konstanz-Petershausen.