Jetzt ist es beschlossen: Den Umbau und die Finanzierung des ehemaligen Gasthauses Linde in Grießen haben die Mitglieder der Entwicklungsgenossenschaft Klettgeno mit überwältigender Mehrheit (bei einer Enthaltung) befürwortet. Die Arbeiten werden nun zügig ausgeschrieben, um nach den Handwerkerferien mit dem Umbau beginnen zu können.
In Vertretung des Klettgauer Bürgermeisters dankte Gemeinderätin Gabi Gäng den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit, für deren Ausdauer, Mut und Engagement für das positive Miteinander im Dorf. Die beiden Vorsitzenden Joachim Netzhammer und Kathrin Kern lieferten im Anschluss einen ausführlichen Jahresrückblick, der mit 56 Veranstaltungen in der Linde aufwartete. Geboten waren viele Anlässe der unterschiedlichsten Art für Jung und Alt, die nicht nur die Linde, sondern auch das Dorf wesentlich belebten. Darüber hinaus wurden im Ehrenamt zahlreiche Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, insbesondere die Erneuerung der Stromversorgung. Insgesamt wurden somit 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in die Linde investiert, ebenso unentgeltlich wurden 2000 Stunden für die Organisation und Veranstaltung der öffentlichen Aktionen geleistet.
Umbau wird etwa 1,8 Millionen Euro brutto kosten
Ein Meilenstein in der Geschichte des Projekts und der Entwicklungsgenossenschaft Klettgeno war sicherlich der vom Gemeinderat kürzlich genehmigte Bauantrag. Aber um den Umbau finanzieren zu können, werden noch einige Kraftanstrengungen notwendig sein. Immerhin 1,8 Millionen Euro brutto wird er voraussichtlich kosten.
Die Zusage der ELR-Mittel in Höhe von 300.000 Euro liegt bereits vor, die Verhandlungen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), so war zu erfahren, sind im Gange. Angepeilt ist hier ein Betrag von 1,156 Millionen Euro und zusätzlich ein Bankdarlehen in Höhe von rund 220.000 Euro. Schließlich stellte Stefan Schmidle, der Vertreter der beauftragten Steuerberatungsgesellschaft, die Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2024 vor. Diese schließt mit einem Bilanzverlust von rund 43.000 Euro ab.
Was alles geplant ist: Architektenbüro stellt Konzept vor
Ein weiteres interessantes Themenfeld war die Darstellung der Umbaupläne, präsentiert von Benny Kern, der den beauftragten Architekten Peter Schanz vertrat. Zwölf Doppelzimmer und ein Einzelzimmer mit insgesamt 25 Betten wird es im umgebauten Gasthaus geben.
Die Zimmer sind alle mit Duschen und WC ausgestattet. Das Dachgeschoss wird jedoch nicht wie ursprünglich geplant ausgebaut. Der Dachstuhl wird aber dennoch ersetzt, um eine optimale Wärmedämmung zu erzielen. Das größte Problem, das zu erheblichen Verzögerungen bei der Planung führte, war die Bereitstellung der erforderlichen Parkplätze. 13 Stellplätze sind nur mit dem abgespeckten Ausbau gewährleistet. Der Hotelbetrieb soll im Jahr 2027 aufgenommen werden, Personal und ein Geschäftsführer werden fest angestellt sein.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zustimmung zum Jahresabschluss 2024 der Mitgliederversammlung. In ihrem Schlusswort appellierte die Vorsitzende Kathrin Kern an die Mitglieder, weitere Anteilseigner und Genossenschaftsmitglieder für die Linde zu gewinnen. Das große Ziel ist, das Eigenkapital von derzeit 300.000 Euro auf 600.000 Euro aufzustocken.
Viel Beifall aus dem Saal erntete Kern zu guter Letzt mit ihrem Seitenhieb auf die Gemeindeverwaltung Klettgau: „In Lauchringen investiert die Gemeinde Millionen in das Gmeindshus in Oberlauchringen, in Klettgau müssen das die Bürger tun.“