Erzingen – Wo im Sommer noch eine Baulücke entlang des Klingengrabens im Gewerbegebiet von Erzingen brach lag, wurden kürzlich die letzten über 30 Meter langen Fertigbauteile präzise montiert. Im Aggensell entsteht gerade sehr zügig ein großes Speditionslager samt Bürogebäude für die Trasadinger Grenz-Speditions AG (TGS). In weniger als drei Monaten Bauzeit erstellte der Generalunternehmer Fertigbau Wochner (FBW) aus Dormettingen die 2000 Quadratmeter große Speditionshalle samt dreigeschossiger Verwaltung für das Speditionsunternehmen TGS. Teils nachts wurden die sehr großen Stahlbetonbauteile mit Schwertransportern aus den Werken von FBW aus dem Zollernalbkreis nach Klettgau an die Baustelle geliefert und tagsüber passgenau montiert.
„Die bauliche Umsetzung des Gebäudes auf dem überflutungsgefährdeten Baugrund war in der Planungsphase alles andere als einfach, denn es galt zusammen mit den Behörden die baulichen Maßnahmen für den Hochwasserschutz sensibel abzustimmen und gleichzeitig mit dem Bauwerk den Wünschen und Anforderungen der Bauherren gerecht zu werden. Zudem war es wichtig, im gesteckten Kostenrahmen zu verbleiben“, so der technische Leiter von FBW, Jürgen Baumeister.
Die Frage, warum sich die Bauherren trotz der baulichen Erschwernisse für diesen Standort entschieden haben, wird von den beiden Inhabern der TGS AG Daniel Külling und Timo Kramer mit der guten grenznahen Lage beantwortet. „Wir zeichnen uns durch eine schnelle und flexible Arbeitsweise zugunsten unserer Kundschaft aus, dies erfordert kurze Wege. Mit unserem Hauptstandort im benachbarten Trasadingen (CH) lässt sich so eine sinnvolle Symbiose realisieren“, so die Bauherren.
Als lobenswert beschreiben die Bauherren und auch Fertigbau Wochner die Zusammenarbeit mit den Genehmigungs- und Fachbehörden. „Alle Beteiligten stellten sich den besonderen baulichen Herausforderungen und zogen an einem Strang. Wir konnten sämtliche Anforderungen, die wir an das Bauprojekt stellten, innerhalb der Planung umsetzen,“ so die beiden Bauherren. Das Team unseres Planers und Generalunternehmers Fertigbau Wochner nahm sich zudem allen behördlichen Anforderungen an und setzte diese zügig in eine gelungene Planung im vereinbarten Gesamtkostenrahmen um“, so die Bauherren.
Das Neubauprojekt, schmiegt sich in die Topografie des Geländes harmonisch ein. Die Höhenlage des Gebäudes wurde mit Blick auf die Überflutungsbereiche gewählt. Selbst bei extremen Hochwasserereignissen besteht somit keine Gefahr für das Gebäude. Weiter wurden in enger Abstimmung mit den Fachbehörden umfangreiche Hochwasserschutz- und Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. So entsteht auf dem Gelände unter anderem ein naturnahes Rückhaltebecken (Retentionsbecken) entlang des Klingengrabens, welches mit einem Fassungsvermögen von über 400.000 Litern Wasser aufnehmen und später wieder an den natürlichen Wasserkreislauf abgeben kann. Bei der gesamten Entwässerungsanlage des Gebäudes galten ökologische Grundsätze. Ein Großteil des Regenwassers wird in Retentionsbecken versickern und verdunsten. Ein gedrosselter Regenwasserabfluss mit einem unterirdischen Rückhaltebecken mit weiteren 40.000 Litern Volumen sorgt ergänzend dafür, dass die Vorflut nicht überlastet werden kann. Eine Teilbegrünung der Dachflächen rundet das Maßnahmenpaket ab.
Auch in der Ökobilanz setzt das Gebäude Maßstäbe, denn die Wärmedämmung erfüllt zusammen mit der weitestgehend immissionsfreien Gebäudetechnik samt PV-Anlage den EH 40-Standard und leistet somit einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Mit der modernen Haustechnik kann das Gebäude im Sommer sogar immissionsfrei gekühlt werden. Zudem erfüllt die feuerhemmende Bauweise von FBW hohe Anforderungen an den Brandschutz. „Unser Bauvorhaben beweist eindrucksvoll, dass es in einem erschwinglichen Rahmen möglich ist, im Einklang mit Natur und Umwelt, nachhaltig zu bauen. Ein Teil der baulichen Maßnahmen lassen sich so auf absehbare Zeit durch die niedrigen Verbrauchs- und Wartungskosten amortisieren“, so die beiden Geschäftsführer der TGS AG.
Mit diesem Neubau möchte die TGS das Dienstleistungsspektrum für ihre Kunden ausweiten und zusätzlich verbessern. In dem Speditionslager können Waren aller Art, die für den grenzüberschreitenden Handel bestimmt sind, gelagert werden. Selbstverständlich wird die neue Lagerfläche auch für Unionsware als Umschlagplatz, wie auch zur Kurz- oder Langzeitmiete angeboten. „Die Effizienz und Effektivität des Grenzverkehrs kann gesteigert, die Kosten gesenkt und das Angebotsportfolio an Dienstleistungen für die Kunden erweitert werden,“ so die beiden Geschäftsführer Daniel Külling und Timo Kramer.
Die beiden Bauherren zeigen sich sehr zufrieden mit dem Baufortschritt des neu entstehenden Gebäudes, welches bereits im Mai 2025 in Betrieb genommen werden soll und sie freuen sich, zukünftig am Erfolg des Wirtschaftslebens in der Gemeinde Klettgau teilzunehmen.