Klettgau – Die Verlängerung der Fußgängerunterführung am Erzinger Bahnhof von der Park-and-Ride-Anlage bis zur Straße Am Güterbahnhof wird nicht kommen. In der jüngsten Gemeinderatsitzung fiel der mehrheitlich getroffene Entscheid, dieses Projekt nicht weiterzuverfolgen. Ausschlaggebend dafür war, dass die Aussicht, Fördermittel des Bundes zu bekommen, gleich Null ist. Die Verlängerung der Fußgängerunterführung – der Durchbruch bis zu den Einkaufsmärkten – zu teuer ist. Der zuständige Experte des Landratsamtes führte dazu aus: „Die Bahnsteige sind von einer Seite barrierefrei zu erreichen, deshalb gibt es keine Förderung.“

Noch im Sommer vor 2020 sah die Lage anders aus. Damals stand die Überlegung im Raum, dass mit den Umbaumaßnahmen der Bahn zur Elektrifizierung der Hochrheinstrecke eine Verlängerung der Personenunterführung in Erzingen nur sinnvoll wäre und eine wesentliche Verbesserung mit sich brächte. Bislang ist der Mittelbahnsteig, die Gleise 2 und 3, durch die Unterführung barrierefrei über eine Treppe und Rampe zu erreichen. Um aber beispielsweise die südöstlich gelegenen Einkaufsmärkte zu erreichen und umgekehrt von dort zum Bahnhof zu kommen, ist eine Verlängerung der Unterführung mehr als sinnvoll und vor allem sicherer, denn nicht wenige sparen sich den Umweg über den Bahnübergang an der Weisweiler Straße und laufen über die Gleise, um beispielsweise in den Märkten einzukaufen.

In der damaligen Sitzung hat der Rat bereits seine Zustimmung zu ersten anfallenden Planungskosten in Höhe 283.000 bis 340.000 Euro gegeben. Mit der nunmehr vorliegenden Hochrechnung zum aktuellen Preisstand kämen auf die Gemeinde Bau- und Planungskosten – ohne die erhoffte Förderung – von 2,1 Millionen Euro zu. Bei Förderung lägen die Kosten bei 460.000 Euro. Dieser gewaltige Preisunterschied gab schließlich den Ausschlag, das Vorhaben gänzlich aufzugeben. Nichtsdestotrotz muss Klettgau die zugesagten Planungskosten für die Leistungsphase 1 bis 4 und alle bisher weiter angefallenen Planungskosten, inklusive die durch den aktuellen Entscheid entstehende Planungsänderung, bezahlen. Wieviel das letztlich Summe sein wird, ist noch unklar.