Klettgau – Die Kinderweihnachtswunschaktion stößt bei Klettgauern, den Kindern aus bedürftigen Familien einen Wunsch zu Weihnachten erfüllen, auf große Resonanz. Denn mit dem publizierten Abholtermin für die Wunschzettel, sind diese innerhalb kürzester Zeit desselben Tags vergriffen. So einige kamen vergebens in die beiden Klettgauer Rathäuser und waren entsprechend enttäuscht.
Die Rathausmitarbeiterin Ann-Katrin Preiser koordiniert die Aktion. Preiser denkt, dass weit mehr Kinderwünsche erfüllbar wären, wenn sich die betroffenen Familien auf das Anschreiben des Landratsamtes (Jobcenter) melden würden. In einem gemeinsamen Schreiben von Landratsamt und Rathausverwaltung werden alle betroffenen Familien angeschrieben, dem Schreiben ist jeweils pro Kind bis 16 Jahre ein Wunschzettel beigelegt, den die auf Grundsicherung angewiesenen Familien an das Rathaus portofrei zurücksenden können. Diese werden von Ann-Katrin Preiser eingesehen und streng vertraulich behandelt. „Die Anonymität ist absolut gewährleistet.“
Preiser vermerkt auf den abzuholenden Wunschzetteln lediglich das Geschlecht und das Alter des Kindes und natürlich dessen Wunsch, im Wert von 20 bis 25 Euro. Die Wünsche sind sehr geschlechtsspezifisch, beispielsweise ein siebenjähriges Mädchen wünscht sich Glitzerperlen, sie möchte Armbänder basteln – aber auch Barbiepuppen und dergleichen wünschen sich kleine Mädchen. Bei den Jungs sind es Lego oder Spielzeugautos. Hoch im Kurs stehen auch Puzzles oder Spielzeugfiguren – bei Mädchen und Jungen gleichermaßen. Es sind recht bescheidene Wünsche, von denen die Klettgauer gern weit mehr erfüllen würden.
Der Rücklauf ist auch diesmal sehr mäßig, nur 33 von 59 Anschreiben wurden zurückgesendet. Preiser erklärt sich dies durch das offizielle Anschreiben eines Amtes, das die Empfänger vermutlich erst einmal nicht öffnen und liegenlassen, da unangenehme Nachrichten befürchtet werden. Möglicherweise spielt auch Scham eine Rolle, obwohl Anonymität gewährleistet ist. Man habe auch versucht, mit Weihnachtsaufklebern auf dem Briefumschlag, den amtlichen Charakter zu „entschärfen“, das habe aber auch nicht viel genutzt, erzählt Preiser. Eine Möglichkeit wäre nun noch, den Absender, das Landratsamt, der im Adressfeld des Umschlags sichtbar ist, von außen nicht sichtbar zu platzieren.
Mittlerweile sind alle Geschenke der Klettgauer eingetroffen. Sie werden im Rathaus schön verpackt, dann werden die Familien erneut angeschrieben, um den Abholtermin mitzuteilen. „Mir geht es darum, vorrangig die Aktion den betroffenen Familien bekannter zu machen und ihnen die Hemmschwelle zu nehmen, denn es könnten weit mehr Kinderweihnachtswünsche erfüllt werden“, sagt Preiser.