Im aktuellen Mitteilungsblatt der Gemeinde Lauchringen findet sich ein Aufruf, in dem Bürgermeister Thomas Schäuble unter anderem erklärt: „Ich weiß, dass wir hier in unserer Gemeinde schon vieles geschafft haben, was andernorts unmöglich war. Ich weiß auch, dass wir hier in Lauchringen unzählige Menschen haben, die sich für andere engagieren und eine Hilfsbereitschaft und Tatkraft an den Tag legen, die seinesgleichen sucht. Ich würde mir wünschen, dass wir auch für dieses ehrgeizige Projekt, sei es auch noch so ungewöhnlich, die Lauchringerinnen und Lauchringer motivieren können, teilzunehmen. Wo, wenn nicht in Lauchringen, könnte dies geschafft werden?!?!“.

Doch um welche Herausforderung von offenbar epochaler Bedeutung geht es? Sollen die Bürger Anteile zeichnen, damit die Gemeinde, die schon mit der Errichtung zweier Ärztehäuser die benachbarte Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen deklassiert hat, auch noch ein eigenes Krankenhaus bauen kann? Oder ist, um die umtriebige Gemeinschaftsschule Wutöschingen endlich zu überbieten, eine Lauchringer Universität geplant? Bewirbt sich die Gemeinde etwa um die Ausrichtung der Bundesgartenschau am Fuß der schönen Küssaburg, wenn die alte B 34 nach Fertigstellung der Umfahrung zurückgebaut wird?

Die Wahrheit ist noch viel aufregender: Das Gemeindeoberhaupt möchte, dass sich möglichst viele Menschen blau anmalen, eine Zipfelmütze aufziehen und in dieser Aufmachung am 16. Februar auf dem Freibadparkplatz in Lauchringen erscheinen. Denn der Bürgermeister hat das an diesem Tag stattfindende Schlumpftreffen, organisiert von einem örtlichen Club und verbunden mit einem Weltrekordversuch, zur Chefsache gemacht.

Schließlich geht es darum, nach der Schlappe von 2016, als in Tiengen die benötigte Teilnehmerzahl knapp verfehlt wurde, den Titel nach Lauchringen zu holen und damit die Gemeinde bundesweit in die Schlagzeilen zu bringen. Wer teilnimmt, kann jedenfalls den Bürgermeister in außergewöhnlicher Dienstkleidung erleben. Denn Schäuble verspricht: „Natürlich bin ich selbst auch dabei.“