Seit Jahresbeginn stehen volle und übervolle Mülleimer und Müllsäcke sowie offene Mülltüten auf Waldshuts Straßen, zumindest überall auf dem Aarberg. Die letzte ordentliche Leerung des „Restmülls“ war hier am Montag, 24. Dezember. Die Abfuhr wurde wegen Weihnachten einen Tag vorverlegt.
Gemäß einer Medienmitteilung des Landratsamts Waldshut sollte die Müll- und die Biomüllabfuhr an Neujahr (Dienstag) auf Mittwoch, 2. Januar, verlegt werden. Tatsächlich wurde jedoch nur der Biomüll abgeholt.
So sieht es hier seit Jahresanfang wie in einer vom Müllstreik betroffenen süditalienischen Großstadt aus und dies wahrscheinlich so im gesamten Abfuhrgebiet Waldshut-Ost. Tatsächlich ist im Müllkalender 2019 eine Abfuhr von Restmüll am 2. Januar nicht vorgesehen, sondern erst am 9. Januar.
Es stellt sich die Frage, warum man den Bürgern falsche Informationen gibt, ihnen zudem noch ausgerechnet nach Weihnachten und Jahreswechsel zumutet, wo ohnehin ein erhöhtes Müllaufkommen besteht, 16 Tage auf die Leerung des Restmülls warten zu müssen und man statt dessen die Abfuhr dieser unsäglichen Biotonne, die längst nicht in jedem Haushalt vorhanden ist, vorzieht.
Eine sinnvolle Planung sieht anders aus. Wenn ich neuerdings schon über sieben Euro für eine Leerung bezahlen muss (bei 26 Leerungen eines 60-Liter-Eimers), dann sollte ich mich auch auf eine sinnvoll geregelte Abfuhr verlassen können und mir nicht auch noch mit zwischenzeitlich sehr teuren Müllsäcken helfen müssen.
Über die Gestaltung der Müllgebühren könnte man sich ebenfalls auslassen und sich unter anderem fragen, warum derjenige, der viel Müll macht, effektiv weniger zahlt als derjenige, der wenig Müll macht. Aber rechnen Sie selbst nach.
Jürgen Amrein, Waldshut