Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Schädelfund beim Bergsee gehen weiter. Mittlerweile sei der Fund mit allen naheliegenden Vermisstenfällen abgeklärt, jedoch ohne Erfolg, teilte Polizeisprecher Mathias Albicker auf unsere Nachfrage mit.

Eine neue Spur, der die Polizei in Zusammenarbeit mit der Schweizer Kantonspolizei nachgeht, ist ein anderer Fund von Leichenteilen vor sechs Jahren in der Nähe von Waldshut. Es handelte sich um den Oberschenkelknochen einer Frau aus Kleindöttingen.

Der Fall blieb zunächst mehrere Jahre von der Öffentlichkeit unbemerkt. Erst im Februar 2017 berichtete die "Aargauer Zeitung", dass es sich bei dem Fund um den Oberschenkelknochen einer Schweizerin handelt, die bereits seit dem Jahr 2000 vermisst wurde.

Laut Polizeisprecher Mathias Albicker laufen zur Zeit auch in diesem Fall die notwendigen Untersuchungen, um die Identität der Person abzuklären, zu der der gefundene Schädel gehört. Hierbei stehe die deutsche Polizei in engem Austausch mit den Schweizer Kollegen, so Albicker.

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Oberschenkelknochen wurden 2013 entdeckt

Die Tote, deren Oberschenkelknochen gefunden wurde, wurde seinerzeit identifiziert. Sie wohnte ursprünglich im schweizerischen Kleindöttingen. Ihr Oberschenkelknochen wurde 2013 in der Nähe des Wohnortes auf deutscher Seite gefunden.

Die Aargauer Kantonspolizei habe damals rechtsmedizinische Abklärungen beim Institut für Rechtsmedizin in Bern veranlasst, um den Knochenfund der vermissten Person zuordnen zu können. Anfang 2015 gab es von dort die Bestätigung.

Abgleich mit gefundenem Schädel wird dauern

Die deutsche Polizei klärt nun auch im aktuellen Fall des Schädelfundes am Bergsee die Frage ab, ob sich die Leichenteile hier gegenseitig zuordnen lassen. Mit schnellen Ergebnissen sei jedoch nicht zu rechnen, sagte Polizeisprecher Mathias Albicker. Man gehe auch weiteren Spuren nach. Durch die Presseveröffentlichungen hätten sich auch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung ergeben, so Albicker.

Eine Spur, der die Polizei bereits zwischen den Jahren nachgegangen ist, hat sich derweil als Sackgasse erwiesen. Ein Zusammenhang des Schädels vom Bergsee mit dem Leichentorso, der im Dezember 2014 in der Schmitzinger Straße in Waldshut gefunden worden war, konnten die Behörden mittlerweile bereits ausschließen.

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Der Fall der toten Schweizerin aus Kleindöttingen hatte im Übrigen noch einen Aspekt, der seinerzeit zur Kritik an den schweizerischen Behörden führte. Der damals 19-jährige Sohn, der bei einer Pflegefamilie aufgewachsen war, hatte im Jahr 2017 mit einem Facebook-Aufruf versucht, seine zu diesem Zeitpunkt noch als vermisst geltende Mutter ausfindig zu machen.

Dabei wusste die Kantonspolizei bereits, dass die vermisste Frau tot ist. Allerdings hatten die Ermittler offenbar vergessen, sowohl die Angehörigen als auch die zuständigen deutschen Behörden über die Aufklärung der Identität und den Tod der Frau zu unterrichten.