Wer waren Uriella und ihre Sekte?

Uriella hieß mit bürgerlichem Namen Erika Bertschinger-Eicke. Sie starb am Sonntag, 24. Februar, vier Tage nach ihrem 90. Geburtstag in Ibach. 1980 gründete sie den Orden Fiat Lux (zu deutsch: es werde Licht). Sie prognostizierte regelmäßig den Weltuntergang, den ihre Anhänger – dank Rettung mit Ufos aus dem All – jedoch überleben würden.

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Die Sekte soll aktuell noch ein bis zwei Dutzend Mitglieder haben. Verheiratet war die vermeintliche Geistheilerin und selbsternanntes Sprachrohr Gottes mit Eberhard Bertschinger-Eicke, genannt Icordo.

Was hat es mit dem Orden Fiat Lux auf sich?

Nach Visionen und Offenbarungen gründet Erika Bertschinger-Eicke 1980 eine Gemeinschaft namens Fiat Lux. Deren Sitz war zunächst Egg bei Zürich, 1984 dann Strittmatt im Hotzenwald und danach der ehemalige „Adler“ im Ibacher Weiler Lindau. Die Mitglieder kleiden sich ganz in Weiß und kommen größtenteils aus Deutschland und der Schweiz.

Welche Rolle spielt Uriellas Ehemann Icordo?

Bei Eberhard Bertschinger-Eike, genannt Icordo, sollen schon lange die Fäden der Sekte zusammenlaufen. 1999 traten er und ein Teil der Anhänger mit einer eigenen Liste bei der Gemeinderatswahl in Ibach an. Icordo wurde gewählt und gehörte dem Gremium von 1999 bis 2004 an.

Weshalb musste sich Uriella vor Gericht verantworten?

In dem Prozess, der im Jahr 1996 verhandelt wurde, war sie wegen angeblicher fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt.

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Zwei ihrer Anhänger hatten sich gemäß ihrer Lehre nicht mit Antibiotika behandeln lassen und sind an ihrer Krankheit verstorben. Die Richter sprachen Uriella aus Mangel an Beweisen frei. Das Urteil feierte sie mit ihren Anhängern noch im Gerichtsgebäude.

Was hat Fiat Lux mit einem Tierschutzverein zu tun?

Im Jahr 2001 zahlte Fiat Lux 20 000 Mark an Spenden und Beiträgen an den Verein, der dadurch auf einen Schlag mehr als 200 neue Mitglieder aus den Reihen der Sekte dazubekam. Mitglieder, die der Verein so nicht wollte, auch, weil nicht klar war, was die Anhänger von Uriella tatsächlich bezweckten.

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Die Auseinandersetzungen endeten vor Gericht. Im November 2001 ordnete das Landgericht eine außerordentliche Mitgliederversammlung an, die im Dezember in der Waldshuter Stadthalle den Verbleib der Sektenmitglieder im Verein zum Ergebnis hatte. Bis heute gehören Mitglieder der Sekte dem Tierschutzverein Waldshut-Tiengen an und zahlen nach dessen Aussage auch regelmäßig ihre Beiträge.