Die Gründe
Sinkende Zahl der Katholiken: Die Erzdiözese verliert durchschnittlich 17.000 Gläubige pro Jahr. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Katholiken von derzeit 1,82 Millionen auf 1,3 Millionen im Jahr 2035 sinken wird. Parallel nimmt auch die Zahl der Besucher der Gottesdienste ab. Nur noch 8,8 Prozent der Gläubigen besuchen Gottesdienste und immer häufiger nur noch zu besonderen Gelegenheiten.
Personalmangel: Auch bei den hauptberuflich Angestellten in der Diözese sind die Zahlen rückläufig. 2017 gab es 1091 Personen im pastoralen Dienst, bis 2031 werden es bei optimistischen Einschätzungen noch 900 Personen sein. Pessimistischere Einschätzungen gehen von 600 Personen aus. Darunter nach optimistischen Schätzungen 246 Priester, möglicherweise aber auch nur 223 Priester. 62 bis 73 Prozent der Priester werden über 60 Jahre sein.
Finanzielle Entwicklung: Mittelfristig kann die Erzdiözese die laufenden Kosten eigenen Angaben zufolge nicht mehr aus den Einnahmen der Kirchensteuer abdecken. Es wird befürchtet, dass schon 2023 der Haushalt nicht mehr ausgeglichen werden kann.
Die Reformpläne
Pfarreien: Die Anzahl der Kirchengemeinden (Seelsorgeeinheiten) in der Erzdiözese soll von 224 auf 40 reduziert werden. Damit deckungsgleich soll es nur noch 40 anstelle von aktuell 1057 Pfarreien geben. Es soll auch weniger Dekanate geben. Derzeit sind es 26. Jeder neue Pfarrei erhält ein pastorales Zentrum. Die Leitung der Pfarrei hat ein Pfarrer. Vor Ort sollen Gemeindeteams aktiv sein.
Gebäude: Inwieweit auch Kirchen, Pfarrhäuser oder Kapellen vor dem Hintergrund der sinkenden Zahlen der Gläubigen nicht mehr benötigt werden, ist offen. Das Bistum besitzt derzeit 5400 Gebäude mit verschiedenen Nutzarten. Viele Gemeinden könnten die Kosten auf Dauer nicht tragen, so die Erzdiözese.
Gibt es Diözesen mit ähnlichen Reformplänen? Im Bistum Trier werden 2020 die ehemals 172 Pfarreigemeinschaften zu 35 „Pfarreien der Zukunft“ zusammengefasst. Gläubige hatte massiv gegen diese Pläne protestiert.