Das sagt die Lehrerin
Benita Hasselblatt ist Lehrerin an der Realschule in Wehr und äußerst besorgt, wie das Unterrichten nun funktionieren wird, wenn Lehrer und Schüler ständig eine Maske tragen. „Vor allem bei den Fremdsprachen wird es schwierig werden, wenn die Aussprache schlechter zu hören ist und Mund und Lippen nicht mehr zu sehen sind“, gibt sie zu bedenken. Auch hörgeschädigte Kinder seien dadurch stark im Nachteil.
Hasselblatt betont: „Ich sehe die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen. Es ist völlig klar, dass etwas getan werden muss, aber aus Sicht der Lehrer ist es ein Unding, mit Maske zu unterrichten.“ Sie sieht Versäumnisse beim Kultusministerium. „Hier hätten viel früher andere Schritte erfolgen müssen“, sagt sie und nennt beispielsweise Luftfilter in den Klassenräumen als wirksame Vorkehrung.
Und was halten ihre Schüler davon? „Einer von ihnen sagte mit Bezug auf unsere Online-Lernplattform ‚lieber Moodle als Maske‘, dann könne er seine Mitschüler und Lehrer wenigstens im Video-Chat sehen.“
Das sagt die Elternbeiratsvorsitzende

Celina Geiger aus Wehr ist Elternbeiratsvorsitzende der Gemeinschaftsschule Rheinfelden und erklärt: „Es gibt drei Arten von Eltern: Diejenigen, welche akzeptieren, wie es ist. Die, welche die Maßnahmen noch zu wenig streng finden und diejenigen, welche alles infrage stellen. Jede Gruppe hat das Recht, ihre Meinung zu vertreten.“ Allerdings sei zu bedenken, dass Schulen einheitlich verfahren müssen und eine klare Vorgabe des Kultusministeriums wichtig sei.
Die Vorsitzende des Elternbeirats gibt zu bedenken: „Außerdem lernen die Kinder und Jugendlichen dadurch, dass wir in einer Solidargemeinschaft leben und Rücksicht aufeinander nehmen eben auch mal bedeutet, seine eigenen Interessen zurückzunehmen. Eine Fähigkeit, welche der gesamten Gesellschaft etwas abhanden gekommen ist.“
Auf die Frage nach ihrer eigenen Einschätzung zur Maskenpflicht sagt Celina Geiger: „Als Mama glaube ich persönlich nicht, dass es das Maskentragen sitzend am Platz besser macht.“ Aus ihrer Sicht ist es wichtig regelmäßig zu lüften, das Immunsystem zu stärken und bei kleinsten Infekten zu Hause zu bleiben. „Allerdings werden die Kids auch keine Schäden davon tragen. Ich bin kein Virologe oder Arzt und maße mir deshalb nicht an, darüber zu urteilen, ob es Sinn macht. Wenn es Menschen schützt und unter Umständen Leben rettet, war es sinnvoll.“