Auf dem Arbeitsmarkt blüht es im Frühling normalerweise. In diesem Jahr geht bisher einfach nicht viel. Wo sonst zu dieser Jahreszeit die Zahl der Arbeitslosen sinkt, stieg sie im April sogar – wenn auch nur leicht. Nach wie vor sind über 11.000 Menschen in den Landkreisen Lörrach und Waldshut arbeitslos gemeldet – genau 11.483, 72 mehr als im März.

Die Arbeitslosenquote stagniert

„Die Frühjahrsbelebung bleibt aus, die Arbeitslosigkeit steigt leicht“, titelt Melanie Payer, Sprecherin der Agentur für Arbeit Lörrach in ihrer Pressemitteilung. An der Arbeitslosenquote (5,1 Prozent) änderte sich jedoch nichts.

Geopolitische Unsicherheiten bremsen

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region kommt weiterhin nicht richtig in Schwung“, wird Agenturleiterin Jenniefer Schmucker zitiert, „geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Rahmenbedingungen bremsen die erwartete Frühjahrsbelebung.“ Positiv sei, dass die Zahl der gemeldeten Stellen wieder steige. Dies signalisiere weiterhin einen Bedarf an Arbeitskräften.

Bild 1: Arbeitsmarkt am Hochrhein kommt im April 2025 nicht in Schwung
Bild: Südkurier

Immerhin: Mehr neue Stellen gemeldet

In Zahlen ausgedrückt: Im März meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 488 Stellen, im April waren es nunmehr 596. Was einer Zunahme um 22,1 Prozent entspricht. Zumindest auf der Arbeitgeberseite scheint sich demnach etwas zu bewegen. Die Zahl der offenen Stellen ging dagegen von 2944 auf 2938, im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um 498 zurück. Das sind 14,5 Prozent weniger als im April 2024.

Gute Chancen für einen Ausbildungsplatz

Gute Chancen eröffnet der jüngste Arbeitsmarktbericht jungen Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen. Das Angebot übersteigt die Nachfrage. Auf 100 Ausbildungsstellen kämen aktuell 72 Bewerber. Schmucker: „Das ist ein günstiges Verhältnis und bietet Jugendlichen gute Perspektiven.“ Dennoch sei die Suche nach einem Ausbildungsplatz kein Selbstläufer. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurden laut Angaben 74 Ausbildungsstellen weniger gemeldet.

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Landkreis Waldshut diesmal schlechter

Üblicherweise stellt sich die Situation im Landkreis Waldshut etwas besser dar als im Nachbarlandkreis. Diesmal nicht. Die Agentur verzeichnete für den Kreis Waldshut eine Zunahme von 80 Arbeitslosen (siehe Grafik), im Kreis Lörrach waren gegenüber dem März acht Menschen weniger arbeitslos gemeldet.

Im April meldeten sich 2176 Menschen neu oder erneut arbeitslos, davon kamen 977 direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig konnten 2101 ihre Arbeitslosigkeit beenden. 747 von ihnen fanden eine neue Anstellung.

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Hoher Anteil an Ausländern bei den Arbeitslosen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im April auf 3497 – um 21. Nach wie vor stark betroffen ist die Gruppe 50 Jahre und älter. Hier sind 4003 Menschen arbeitslos gemeldet. Immerhin neun weniger als im März. Stark betroffen von der Arbeitslosigkeit (4822) sind nach wie vor die Ausländer, und es waren mehr Männer (6151) als Frauen (5332) arbeitslos.

Was etwas Sorgen bereitet: Die Arbeitslosenquote lag im April 2024 bei 4,5 Prozent, um 0,6 Prozentpunkte tiefer als im vergangenen April.