David Rutschmann

Seit Ende Mai steigt vom Kühlturm des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL) gegenüber von Waldshut kein Wasserdampf mehr auf. Das Atomkraftwerk befindet sich in Jahresrevision. Fünf Monate soll diese dauern und in dieser Zeit werden der Kondensator und das Reaktorumwälzsystem erneuert.

Revision im Zeitplan

Laut Thomas Gerlach, Pressesprecher des Leibstadter Atomkraftwerks, liegen die Revisionsarbeiten weiterhin im Zeitplan: „Wir sind zuversichtlich, die Revision plangemäß abschließen zu können. Wenn einzelne Arbeiten etwas in Verzug sind, wird dies laufend durch Anpassungen der Arbeitsabläufe möglichst kompensiert.“ Die Revisionszeit ist mit den Eigentümerfirmen des Kernkraftwerks abgesprochen.

Zu einer der Eigentümerfirmen gehört der Schweizer Energiekonzern Axpo. Dass die Revision nun im Sommer stattfindet, liegt laut Axpo-Mediensprecher Noël Graber mitunter daran, dass im Sommer der Strombedarf besser kompensiert werden kann: Schneeschmelze und Regenfälle führen im Sommer zu einer hohen Produktionsfähigkeit der Wasserkraftwerke, die mit 58 Prozent den stärksten Anteil des Schweizer Strombedarfs ausmachen.

Kernkraftwerke erzeugen 33 Prozent des Schweizer Stroms

Zudem sei der Strombedarf im Sommer niedriger. „Diese Mehrproduktion kompensiert die Energie, welche aufgrund der Revisionen in den Kernkraftwerken wegfällt“, so Graber. Die Schweizer Energiedienstleister seien wegen der Jahresrevision nicht auf Stromimporte angewiesen. Grundsätzlich sei es nämlich so, dass die Schweiz im Sommer Strom exportiere und im Winter importiere.

Die Schweizer Kernkraftwerke haben laut dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen im vergangenen Jahr 33 Prozent des Strombedarfs ausgemacht. Laut eigenen Angaben entspricht die Produktion in Leibstadt, dem leistungsfähigsten der verbleibenden vier Schweizer Kernkraftwerke, 14 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms.

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