Bei der Bundestagswahl am 26. September treten im Wahlkreis Waldshut Kandidaten von insgesamt zehn Parteien an. Neben den sechs im Bundestag vertretenen Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke und AfD) treten auch Kandidaten für die vier sogenannten „kleinen Parteien“ an: Kilian Kronimus für die Ökologisch-Demokratische Partei, Familie und Umwelt (ÖDP), Domenic Gehrmann für Volt, Dominik Brox für die Freien Wähler und Ursula Halfmann für die Basisdemokratische Partei Deutschland (Die Basis). Wir haben die Bewerber dieser Parteien gebeten, sich und das Programm ihrer Partei kurz vorzustellen.

Domenic Gehrmann (Volt)

Domenic Gehrmann (Volt)
Domenic Gehrmann (Volt) | Bild: Volt Europa

Domenic Fabian Gehrmann ist 22, absolviert ein Studium als Handelsfachwirt und kandidiert für die Partei Volt Deutschland. Er betont: „Ich möchte Politik neu denken, sodass sie wieder spannend und zukunftsweisend wird.“ Europa stehe vor nie da gewesenen Herausforderungen, die bedingen, dass „über die Ländergrenzen hinweg fortschrittlich und geeint“ kooperiert werde. „Gerade in Waldshut kann man sehen, was damit gemeint ist. Man arbeitet, konsumiert und lebt schon längst ohne Grenzen. Warum sollte es die Politik also tun?“ Das gelte gerade auch bei Angelegenheiten wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und einer starken Wirtschaft. Für diese Themen stehe seine Partei. „Volt eint diese Ziele europaweit in über 30 Ländern.“ Auch für den Wahlkreis Waldshut wolle er die besten Lösungen anwenden, so Gehrmann. Dabei setze er sich für die Stärkung des ländlichen Raums in Bildung, Mobilität, Klimaschutz, sozialer Gerechtigkeit und Digitalisierung ein. „Progressive Politik ist eine Frage der Vernunft und Existenzsicherung und Waldshut liegt in Europas Herzen“, betont er. Weitere Infos hier.

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Kilian Kronimus (ÖDP)

Kilina Kronimus (ÖDP)
Kilina Kronimus (ÖDP) | Bild: privat

Kilian Kronimus ist 56 und wohnt in Albbruck. Seine Themen erläutert er folgendermaßen: „Verbot von Spenden an Parteien durch Firmen und Ausländer: Insbesondere in Wahlkampfzeiten fließen wieder Millionen an Spenden an große Parteien. Gekaufte Politik sorgt dafür, dass die Stimme des Wählers nichts wert ist.“

Der Klimawandel sei in vollem Gange, hier müssten dringend Gegenmaßnahmen umgesetzt werden – auch gegen den Widerstand von Klimaleugnern, denn das Klima „wartet nicht auf Befindlichkeiten der Menschen“, so Kronimus. Deshalb müsse jetzt gehandelt werden, bevor alles zu spät sei: „Jetzt müssen schon viele Milliarden für Folgeschäden von Klimakatastrophen aufgebracht werden, die für den Umbau unserer Wirtschaft fehlen.“ Weiteres Thema sei der Erhalt der ärztlichen Versorgung auf dem Land. Immer mehr Krankenhäuser und Arztpraxen müssten auf dem Land schließen, weil die leidigen Abrechnungspauschalen für medizinische Leistungen an den Bedürfnissen der Patienten vorbei gehen, bedauert Kronimus. Hier wolle die ÖDP ansetzen. Weitere Infos hier.

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Ursula Halfmann (Die Basis)

Ursula Halfmann (dieBasis)
Ursula Halfmann (dieBasis) | Bild: Waldemar Konietzko, Fotostudio Seehstern

Ursula Halfmann ist 50 Jahre alt, wohnt in Freiburg und ist Grafikdesignerin. Zu ihrer Partei, die als das politische Organ der Querdenker-Bewegung gilt, sagt sie: „Es geht um Basisdemokratie – also um mehr Mitbestimmung und Einflussnahme der Bürger bei wichtigen Fragen und Themen, zum Beispiel in Form von Volksentscheiden.“ Bürger sollten laut Halfmann in der Lage sein, jederzeit Vorschläge zu einem Thema einbringen zu können und darüber abzustimmen.

Sie fordert das Ende der Corona-Maßnahmen und die „Wiederherstellung aller Grundrechte, die im Grundgesetz verankert sind“, wie sie sagt. Auch die Einsetzung eines parlamentarischen Ausschusses, der sich damit auseinandersetzen soll, inwieweit die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus verhältnismäßig und zielführend waren, gehört zu den Forderungen von Die Basis. Für „vermeidbare Schäden“ verantwortliche Politiker müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Wofür sie sich im Wahlkreis Waldshut einsetzen möchte? Dazu sagt sie: „Auch hier: Mehr Mitbestimmung und Einbeziehung der im Wahlkreis lebenden Bevölkerung zu wichtigen regionalen Themen.“ Weitere Infos hier.

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Dominik Brox (Freie Wähler)

Dominik Brox (Freie Wähler)
Dominik Brox (Freie Wähler) | Bild: Junge Freie Wähler Baden-Württemberg

So stellt Dominik Brox sich, seine Ziele und das Wahlprogramm seiner Partei vor. Er tritt dieses Jahr das erste Mal zur Bundestagswahl an. Mit dem Bestreben „bürgernahe Politik zurück in die Mitte zu bringen“, trat der 30-Jährige Anfang 2019 der Partei Freie Wähler bei, wie er sagt. Um der politisch interessierten Jugend ein Gehör zu verschaffen, gründete er im selben Jahr die Jungen Freien Wähler, bei welchen er aktuell als stellvertretender Landesvorsitzender tätig ist.

Im Bezirk Südbaden engagiert er sich als Jugendpolitischer Sprecher. Er hat sich den Kernthemen Bildung und Erneuerbare Energien und „E-Fuels“ verschrieben, weshalb er den jeweiligen parteiinternen Fachausschüssen angehört, um darin aktiv an Lösungskonzepten für den Wahlkreis Waldshut und Deutschland mitzuarbeiten. Zu seinen Grundsätzen gehört das tiefere Einbinden der Bürger sowie deren Gemeinden in den politischen Entscheidungsprozess. Brox studierte Wirtschaftsinformatik in Mannheim und arbeitet als IT-Berater. Seit 2016 wohnt er nun in Waldshut-Tiengen mit seiner Frau und einem kleinen Sohn. Weitere Infos hier.

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