Schweiz: Einschränkungen in allen Kantonen
Aufgrund stark steigender Corona-Fallzahlen in der Schweiz , gelten seit 19. Oktober verschiedene nationale Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Diese umfassen Einschränkungen für private Veranstaltungen und spontane Versammlungen, eine ausgeweitete Maskenpflicht sowie die Empfehlung fürs Homeoffice.
Doch in den Kantonen gibt es teilweise weitere Beschränkungen. Ein Überblick über die Regelungen und die Infektionslage in den Kantonen entlang der deutschen Grenze:
Basel-Stadt: Sperrstunde in der Gastronomie ab 23 Uhr
Infektions-Lage: Im westlichsten Nachbarkanton ist in dieser Woche die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 weiter rasant gestiegen. Innerhalb einer Woche traten im Kanton Basel-Stadt 330 Neuinfektionen auf. Die 14-Tages-Inzidenz stieg von 110 am Freitag, 16. Oktober, auf 241 am Freitag, 23. Oktober. Die Zahl der seit Pandemiebeginn insgesamt 1878 Infektionen im Kanton Basel-Stadt setzt sich zusammen aus 1425 genesenen Personen, 54 Todesfällen und 399 aktiven Fällen.

Mehr Covid-19-Patienten im Spital: Auch die Zahl der Hospitalisierten zeigt klar nach oben: Von den 399 aktiven Fällen befinden sich zwölf Personen mit Wohnsitz Kanton Basel-Stadt im Spital. Zudem befinden sich elf weitere Personen mit außerkantonalem oder internationalem Wohnsitz in einem baselstädtischen Spital. Insgesamt sind im Moment 23 Personen in Pflege in einem baselstädtischen Spital, vier davon benötigen Intensivpflege.
Die Lage in den Pflegeheimen präsentiert sich im Moment ruhig. In der vergangenen Woche traten allerdings mehr als 30 Fälle in Schulen. Es sind rund 300 Familien von einer Quarantänesituation betroffen.
Weitere Maßnahmen: Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt verfügt eine weitere Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie: Alle öffentlich zugänglichen Restaurationsbetriebe (Restaurants, Bars, Clubs etc.), die Gäste gegen Entgelt bewirten, müssen seit Samstag, 24. Oktober, bis auf weiteres zwischen 23 und 6 Uhr geschlossen bleiben. Der Kanton Basel-Stadt bereitet einer Mitteilung zufolge weitergehende Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie vor. Um welche es sich dabei handelt, wurde bislang allerdings nicht kommuniziert.
Basel-Landschaft: Keine Großveranstaltungen bis Jahresende
Infektionslage: Einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 meldet der Kanton Basel-Landschaft am Freitag, 23. Oktober. Damit gibt es seit Pandemiebeginn insgesamt 39 Todesfälle. Die Zahl der bestätigten Infektionen ist um 98 auf 1942 gestiegen. Als genesen gelten mittlerweile 1305 Personen. Die Zahl der aktiven Fälle steigt auf 598.

19 Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, davon müssen vier beatmet werden.

Auch im Kanton Basel-Landschaft ist es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Sars-CoV-2-Infektionen an mehreren Schulen gekommen. Positiv getestet wurden hier Lehrkräfte und Kinder.
Weitere Maßnahmen: Auch der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat zusätzliche Maßnahmen verabschiedet: Seit Donnerstag, 22. Oktober, ist die Anzahl Gäste in Bars und Clubs auf 100 Personen beschränkt. Neben Club- und Barbetreibern müssen auch Veranstalter von Anlässen mit über 50 Personen die Kontaktdaten erheben. Ergänzend zu den Schutzmaßnahmen in den Volksschulen, gilt seit Donnerstag auch eine Maskentragpflicht für Personen ab 12 Jahren in Kinderbetreuungsstätten. Grundsätzlich gilt: Es werden im Kanton Basel-Landschaft keine Großveranstaltungen mit über 1.000 Personen bewilligt, welche in der Zeit vom 1. November 2020 bis zum 31. Dezember 2020 stattfinden. Bereits erteilte Bewilligungen für Großveranstaltungen im genannten Zeitraum werden widerrufen.
Kanton Aargau: Kontaktnachverfolgung neu organisiert
Infektionslage: Die Fallzahlen im Kanton Aargau haben sich innerhalb von zwei Wochen mehr als versechsfacht von 43 auf zuletzt (22. Oktober) 266 Fälle täglich. Am Donnerstag, 22. Oktober, wurde ein weiterer Todesfall gemeldet, so dass die Zahl der Covid-19-Verstorbenen auf 59 steigt.
In den Spitälern werden wieder deutlich mehr Covid-19-Patienten behandelt: 31 sind es am 22. Oktober, davon 9 auf einer Intensivstation.
Weitere Maßnahmen: Eine Sperrstunde oder andere kantonale Bestimmungen wurden bislang nicht verfügt. Zur Effizienzsteigerung wurden allerdings organisatorische Veränderungen bei der Kontaktnachverfolgung im Contact Tracing Center vorgenommen. So erfolgen hier nun beispielsweise Information der engen Kontaktpersonen in einem ersten Schritt direkt durch die infizierte Person. Die Abklärungen von Infektionsausbrüchen soll wie bisher weitergeführt werden. Seit 23. Oktober wird das Contact Tracing Center zudem von Angehörigen des Zivilschutzes unterstützt.
Am vergangenen Mittwoch, 21. Oktober, wurde eine Großveranstaltung mit strengen Auflagen erlaubt. Der Kantonsärztliche Dienst (KAD) unter der Leitung von Kantonsärztin Dr. Yvonne Hummel hat das Gesuch des FC Aarau um Durchführung von Wettkampfspielen mit mehr als 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern bewilligt.
Kanton Schaffhausen: Testkapazitäten werden erweitert
Infektionslage: Der Kanton bilanzierte im wöchentlichen Lagebericht vom 19.Oktober bereits am Dienstag, 20. Oktober, eine stark steigende Zahl an Neuinfektionen. Allerdings steht der Kanton Schaffhausen im Vergleich mit allen anderen Schweizer Kantonen verhältnismäßig gut da, auch wenn sich im Kanton Schaffhausen die Fallzahlen mit 60 Ansteckungen gegenüber der Vorwoche (33) fast verdoppelt haben. Seit 19. Oktober ist diese Zahl nochmal gestiegen und liegt Stand 23. Oktober bereits bei einem Zuwachs von 90 Fällen in nur vier Tagen.
Zum Stand 23. Oktober werden sechs Covid-19-Patienten im Spital behandelt – zwei von ihnen auf der Intensivstation.

Weitere Maßnahmen: Begrenzte Maskentragpflicht in Schulen, Ausweispflicht in Bars und Clubs zunächst bis 1. November 2020, Maskentragepflicht in Innenräumen von Einkaufsläden, Einkaufszentren und Märkten, zunächst bis 29. November 2020. Erweiterte Testkapazitäten: Abklärungszentrum, einige Hausarztpraxen und Apotheken führen COVID-Tests durch. Das Abklärungszentrum testet neuerdings auch am Wochenende.