Beim Personal etlicher Pflegeheime im Kreisgebiet gibt es eine beträchtliche Impflücke. Laut Landratsamt wurden Mitte März der Gesundheitsbehörde 182 Beschäftigte ohne den erforderlichen Corona-Impfnachweis gemeldet.
Konsequenzen sind unklar
Die praktischen Konsequenzen sind auch für die Behörde noch unklar, Bußgeld oder Entlassung stehen derzeit jedoch in weiter Ferne. Vor dem Gesundheitsausschuss des Kreistags Waldshut berichteten Landrat Martin Kistler und Dezernentin Corinna Schweizer über die aktuelle Entwicklung von Corona im Landkreis. Danach liegt die Impfquote der Bevölkerung seit Januar 2022 über dem Landesdurchschnitt.
Was die Lücken beim Heimpersonal betrifft, so gibt es für die Ungeimpften zunächst eine zweiwöchige Frist. Danach könnte ein Bußgeld verhängt, schließlich auch ein Verfahren gegen sie eingeleitet werden. Dann könne sich auch die Frage eines Betretungsverbots für die Arbeitsstelle stellen. Frühestens fünf bis sechs Wochen nach der Meldung könnten Verbote ausgesprochen werden, erklärte die Gesundheits-Dezernentin. Infektionen gab es im März in 15 Heimen, die Verläufe seien allerdings mild gewesen, berichtete der Landrat.
Unterschiedliche Situationen in den Spitälern
Beim Personal in den Krankenhäusern sei der Stand sehr unterschiedlich. Im Klinikum des Landkreises selbst liege die Impfquote angeblich bei 90 Prozent, es gebe aber auch Fachkliniken im Kreis mit nur 60 oder 70 Prozent Durchimpfung. Beim Impfinteresse der Bevölkerung hab es in den vergangenen Monaten steile Auf- und Abwärtstendenzen gegeben.
Derzeit sei die Nachfrage überaus begrenzt. Im Monat Dezember wurden, so Kistler, „sensationell 30.000 Impfungen geschafft“, doch das sei längst vorbei. Der lang erwartete Protein-Impfstoff Novavax, der seit einem Monat verfügbar ist, wurde im Landkreis Waldshut bisher (Stand Mitte März) ganze 71 Mal verimpft. Der erwartete Ansturm sei völlig ausgeblieben.
Bei den Infektionen indessen gingen die Zahlen auch am Hochrhein nach oben. Auch für Betroffene, die ein positives PCR-Testergebnis erhalten haben, gibt es vom Gesundheitsamt weder eine Benachrichtigung, noch den Versuch einer Rückverfolgung der Infektionskette. Dies sei „nicht mehr notwendig“, erklärte Corinna Schweizer dem Gremium, es habe sich bei der Bevölkerung inzwischen „Routine eingestellt“. Welche Rolle bestimmte Corona-Varianten beim Infektionsgeschehen auf Landkreisebene spielen, weiß die Behörde nicht. Diese Befunde gehen nicht an die Gesundheitsämter.