Tausende Narren säumten die Innenstadt in Tiengen bei der Hoorige Mess‘ am Fasnachtssamstag. Klar, dass es bei einer derartigen Menschenansammlung und reichlich Alkohol nicht ganz ohne Zwischenfälle abläuft. So hatten Sanitäter und Ärzte wieder einiges zu tun, wie aus der Bilanz des DRK-Kreisverbands Waldshut hervorgeht.
Die Unfallhilfestelle im Feuerwehrgerätehaus
Die DRK-Bereitschaften waren gut vorbereitet. Die Unfallhilfestelle war, wie in den Jahren zuvor, im Feuerwehrgerätehaus in der Molkereistraße in Tiengen untergebracht. Wie DRK-Sprecherin Stefanie Möller auf SÜDKURIER-Nachfrage schreibt, waren dort 29 Einsatzkräfte des Sanitätswachdiensts des DRK-Kreisverbands stationiert. Darunter Notärztin Nora Gleißner.
Sanitäter sind zu Fuß mitten im Geschehen unterwegs
Die Einsatzkräfte stellten vier Fußgruppen, die im Geschehen waren, sie besetzten laut Angaben vier Rettungswagen und ein Notarzt-Zubringerfahrzeug. Die Sanitäter betreuten zudem die Unfallhilfestelle mit zehn Liegend-Behandlungsplätzen.
Möller schreibt: „Besonders an den Einsatzstellen mit hohem Menschenaufkommen leisteten die Fußgruppen eine wertvolle und notwendige Unterstützung bei Einsätzen mit den Rettungswagen.“
So viele Krankentransporte hat es gegeben
Die Einsatzkräfte bekamen einiges zu tun. In zehn Stunden gab‘s 24 Transporte: 17 Transporte von der Veranstaltung zur Unfallhilfestelle, sechs Transporte von der Veranstaltung oder der Unfallhilfestelle direkt ins Krankenhaus, und ein Transport zur Polizei, wohin ein Besucher zur Ausnüchterung gebracht wurde.
13 Transporteinsätze waren auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen, heißt es in der Mitteilung weiter. Weitere Einsätze gab‘s wegen akuter Bauchbeschwerden, eines Sturzes in ein Schaufenster, eines Sturzes von einer 1,5 Meter hohen Mauer, Kreislaufbeschwerden, Verletzung des Sprunggelenks, einer Allergie und wegen eines Sturzes mit einer Kopfplatzwunde.
So viele Patienten werden in der Unfallhilfestelle versorgt
In der Unfallhilfestelle wurden 14 Patienten unter ärztlicher Betreuung versorgt beziehungsweise ausgenüchtert, darunter elf Erwachsene nach übermäßigem Alkoholkonsum. Möller betont dabei: „Zu uns kamen keine Jugendlichen wegen eines übermäßigen Alkoholkonsums.“
Die Sanitäter mussten laut Angaben in diesem Jahr keine Schnittverletzungen versorgen, die sich Besucher sonst zuziehen, wenn sie in Scherben treten. Das DRK schreibt abschließend: „Die Einsatzzahlen sind alle im langjährigen Mittel.“ Der ganz normale Wahnsinn also.
Und wie fällt die Bilanz der Polizei aus?
Polizeisprecher Thorsten Stauch spricht im Telefonat mit dem SÜDKURIER am Montag, 3. März, von einer „ruhigen Veranstaltung“. Alles sei im normalen Rahmen verlaufen, ergänzt er. Es habe die üblichen Händel und Platzverweise gegeben. Dies war der Stand am Montag, soweit es den Berichten der Kollegen zu entnehmen war.
Auch die Einsatzkräfte der Polizei liefen Streife, direkt im und am Geschehen.
Die Hoorige Mess‘ ist eine der größten Fasnachtsveranstaltungen im Kreis. 5000 bis 6000 Menschen tummeln sich gleichzeitig in der Innenstadt.