Bei einem Großbrand in der Erzinger Wiesenstraße wurde am Samstagnachmittag, 20. November, ein Einfamilienhaus ein Raub der Flammen. Es wird nach erster Einschätzung der Feuerwehr vermutlich nicht mehr bewohnbar sein. Wie die Polizei mitteilte, war das Gebäude aus bislang unbekannter Ursache in Brand geraten. Der Hausbewohner befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Haus.
Kurz nach 15 Uhr hatten Nachbarn den Notruf abgesetzt. Auf der Anfahrt konnten die Feuerwehren Klettgau, Wutöschingen und Jestetten aufgrund der starken Rauchentwicklung nur auf Sicht den Ort des Geschehens anfahren. Beim Eintreffen der Feuerwehren stand das Einfamilienhaus bereits in Vollbrand. Die Flammen schlugen meterhoch aus dem Dachstuhl.
Mit den beiden Drehleitern der Feuerwehren Klettgau und Jestetten bekämpften die Einsatzkräfte den Brand im Dachbereich. Zudem entfernten und löschten sie unter Atemschutz große Teile des Daches. Mehrere Atemschutztrupps der Feuerwehren Klettgau und Wutöschingen befanden sich im Innenangriff. Die Einsatzkräfte verhinderten, dass die nur wenige Meter entfernte Garage des benachbarten Hauses Feuer fing.
Das gesamte Gebäude wurde der Polizei zufolge durch den Brand erheblich beschädigt und ist einsturzgefährdet. Es sei derzeit nicht mehr bewohnbar. Gegen 16.30 Uhr meldete die Feuerwehr, dass das Feuer weitestgehend unter Kontrolle sei, es seien nur noch kleinere Glutnester feststellbar.
Die Löscharbeiten dauerten dennoch bis in den späten Abend hinein. Noch zu später Stunde, bei tiefer Dunkelheit, kam die Drehleiter noch einmal zum Einsatz, um auflodernde Glutnester im Dach zu löschen.
Wie der Klettgauer Feuerwehrkommandant Sebastian Schilling auf Nachfrage sagte: „Wir wussten anfangs nicht, ob sich noch Personen im Haus befinden, dem war glücklicherweise nicht so.“ Zur Brandursache konnte er nichts sagen, nur dass die Brandexperten am Sonntag versuchen, die Ursache zu ermitteln.
Fest steht, das halbe Erzinger Oberdorf war in heller Aufregung, als die große Rauchsäule über die Dächer in diesem ruhigen Wohnviertel stieg.

Der Bewohner und Eigentümer des Hauses war bei Brandausbruch mit seinem Wagen und Anhänger unterwegs, um Holz zu holen, bei seiner Heimfahrt sah er die Rauchsäule und erlebte dann die böse Überraschung. Sein erster Impuls ins Haus zu gehen und das Nötigste herauszuholen, wurde von Nachbarn und anderen Helfern verhindert.
„Eine Nachbarin hatte zuerst einen lauten Knall gehört und dann die Flammen aus dem Dachstuhl rauschießen sehen“, erzählt Christian Merx, der mit seiner Familie guten Kontakt zum Betroffenen pflegt und ihn nun in seiner großen Not aufgenommen hat. Die Familie hat bereits die ersten Schritte eingeleitet, den Brand der Versicherung gemeldet und die vorerst nötigen Kleidungsstücke besorgt.
Aktentasche und Wasserschildkröten gerettet
Denn geblieben sind dem Mann nur die Kleidung, die er auf dem Leib trägt, und das Portemonnaie in der Hosentasche. Aber, so sagt er, „die Feuerwehr konnte noch eine Aktentasche mit einigen wichtigen Dokumenten aus dem Haus holen, und auch meine zwei Wasserschildkröten wurden gerettet“.
Er glaubt, dass die Brandursache auf einen Defekt der Holzheizung zurückzuführen ist. „Jetzt muss ich halt erst mal schauen, wie es weitergeht“, sagt er gefasst.
Immerhin hat er durch die Hilfe der Nachbarsfamilie ein Dach über dem Kopf. Der Klettgauer Bürgermeister Ozan Topcuogullari, der vor Ort war, erklärte auf Nachfrage: „Die Gemeinde hat in diesem Fall für in Not geratene Bürger Wohnungen in verschiedenen Ortsteilen, die sie zur Verfügung stellen kann.“
Die verschiedenen Feuerwehrabteilungen waren mit 64 Mann und mit zwei Drehleitern, einem Einsatzleitfahrzeug, sechs Löschfahrzeugen, einem Transportfahrzeug und einer Einsatzdrohne des Landkreises Waldshut-Tiengen im Einsatz, wie die Polizei berichtete.
Der Rettungsdienst war vorsorglich mit einem Rettungswagen, einem Notarzt, dem leitenden Notarzt des Landkreises Waldshut-Tiengen, dem organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes und der Bereitschaft des Roten Kreuzes Klettgau mit insgesamt neun Einsatzkräften vor Ort.
Das DRK versorgte die Helfer mit warmen und kalten Getränken sowie belegten Brötchen. Die Einsatzleitung des Großbrandes oblag dem Kommandanten der Feuerwehr Klettgau, Sebastian Schilling.
Eine Streife der Polizei Waldshut-Tiengen war ebenfalls vor Ort. Weitere Ermittlungen zur Brandursache laufen. Über die Schadenshöhe können laut Polizei noch keine Angaben gemacht werden.