Seit 30 Jahren bietet das Frauen- und Kinderschutzhaus Kreis Waldshut Frauen und ihren Kindern Zuflucht bei häuslicher Gewalt. 1993 wurde die Einrichtung eröffnet und war seitdem für unzählige Frauen Startpunkt auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt.

Wissenswertes rund um das Schutzhaus

Das Frauen- und Kinderschutzhaus Kreis Waldshut bietet von Gewalt betroffenen und von Gewalt bedrohten Frauen und ihren Kindern einen sicheren Ort und begleitet sie beim Aufbruch in ein gewaltfreies Leben. Aufnahmen sind rund um die Uhr möglich. Mitglieder des Trägervereins sind neben Privatpersonen, elf Einrichtungen und Vereine wie AWO, Caritas, Diakonie, Frauen für Frauen und Netzwerk für Kinder. Das Frauenhaus hat sechs Plätze, die aktuell alle belegt sind (Kontakt: 24-Stunden-Telefon-Notruf 07751 3553, E-Mail frauenhaus@frauenhaus-wt.de).

Die Stelle Courage berät bei häuslicher und sexualisierter Gewalt. Sie befindet sich in Lauchringen in der Hauptstraße 42b. Termine können auch für Bad Säckingen als Beratungsort vereinbart werden. In Bonndorf ist eine digitale Beratungsstelle (Telefon 07741 8082277, E-Mail beratung@frauenhaus-wt.de).

Im Frauen- und Kinderschutzhaus und in der Beratungsstelle sind fünf Mitarbeiterinnen für die Frauen da. Kürzlich wurde eine extra 50-Prozent-Stelle für die Betreuung von Kindern der im Frauenhaus lebenden Mütter eingerichtet. 16 ehrenamtliche Notruffrauen begleiten wenn nötig, auch mitten in der Nacht und an Feiertagen, Frauen ins Schutzhaus.

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Erinnerungen an die Anfänge

Das 30-jährige Bestehen wurde am Donnerstagabend in Räumen der Stoll Vita Stiftung in Waldshut gefeiert. Ansprachen, Musik und geselliges Beisammensein standen im Mittelpunkt des Abends.

Ann-Katrin Schreiner, Vorsitzende des Trägervereins der Einrichtung, begrüßte rund 60 geladene Gäste: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, Mitglieder des Träger- und Fördervereins, Vertreter von Landkreis und Polizei, der SPD und Bürgermeister. Im Namen Waldshut-Tiengens gratulierte Oberbürgermeister-Stellvertreterin Petra Thyen. „30 Jahre Frauenhaus, das ist lang genug, um danke zu sagen und zurück- und vorauszuschauen“, sagte die Vorsitzende Schreiner.

Rund 60 geladene Gäste kamen zur Jubiläumsfeier „30 Jahre Frauen- und Kinderschutzhaus Kreis Waldshut“ in der Stoll Vita ...
Rund 60 geladene Gäste kamen zur Jubiläumsfeier „30 Jahre Frauen- und Kinderschutzhaus Kreis Waldshut“ in der Stoll Vita Stiftung. | Bild: Ursula Freudig

Besonders ausführlich schilderten Margarete Weh-Berger und Ines Zeller von „Frauen für Frauen“ den Weg zum Frauenhaus. Der Verein „Frauen für Frauen“, vormals „Frauen für Frauen gegen Gewalt“, entstand aus einem Arbeitskreis und war treibende Kraft für die Errichtung des Frauenhauses und der angegliederten Beratungsstelle im Landkreis Waldshut. Heute unterstützt er als Förderverein das Frauenhaus finanziell, wenn besondere Aufgaben zu stemmen sind. Nicht alle sahen Anfang der 90er-Jahre Grund für ein Frauenhaus im Landkreis Waldshut.

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„Es gab viele Befürworter aber auch viel Kritik, wir sind daran gewachsen“, sagte Frauenhaus-Geschäftsführerin Ann-Dorothée Zühlke. Sie sieht aufgrund veränderter gesellschaftlicher Bedingungen, die oft mit einem Mehr an Druck auf Paare und Familien verbunden wäre, keine Entspannung beim Thema „Häusliche Gewalt“. Im Gegenteil. Dies kam in den Ansprachen vielfach zum Ausdruck.

Ulrich Friedlmeier, Sozialdezernent des Landkreises Waldshut, hob in seiner Rede hervor, dass die Notwendigkeit für Frauenschutzhäuser leider nicht abgenommen hätte. Der Landkreis sichert die finanzielle Grundversorgung der Einrichtung. Spenden und Landesmittel, die immer wieder neu beantragt werden müssen, sind weiterhin nötig.

Claudia Hecht (SPD Waldshut) trat für die SPD-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, die vorzeitig gehen musste, ans Mikrofon. Die SPD strebt nach ihrer Aussage einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen zur Finanzierung der Frauenhäuser an. Mit einem gesungenen irischen Segensgruß der Familie Kraft, klang der offizielle Festakt zum Jubiläum aus, bei einem Buffet, hergerichtet von Landfrauen, wurde weiter gefeiert.

Ansprachen, Musik und geselliges Beisammensein standen im Mittelpunkt des Abends. Die Familie Kraft beeindruckte mit ihrem musikalischen ...
Ansprachen, Musik und geselliges Beisammensein standen im Mittelpunkt des Abends. Die Familie Kraft beeindruckte mit ihrem musikalischen Auftritt. | Bild: Ursula Freudig
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