Verdi ruft im Rahmen der Tarifrunde Bund und Kommunen am Dienstag, 14. März, um 12.30 Uhr Beschäftigte vom Klinikum Hochrhein in Waldshut zu einer Protestkundgebung auf. Die Aktion hat die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung angekündigt.
Die Beschäftigten wollen laut Verdi mit der Kundgebung in den laufenden Tarifverhandlungen ein deutliches Zeichen setzen. Das erste Angebot der Arbeitgeber lautete insgesamt fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen plus Einmalzahlungen. „Verdi fordert dagegen 10,5 Prozent mehr Geld – und mindestens 500 Euro, damit Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen nicht trotz Lohnerhöhung Reallohnverluste haben“, heißt es in der Mitteilung.
Azubis müssen angesichts der enormen Preissteigerungen mindestens 200 Euro mehr bekommen, verlangt die Gewerkschaft. Nach dem Willen der Arbeitgeber soll es der Mitteilung zufolge für Beschäftigte in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Sonderregelung geben, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf bis zu 6 Prozent Lohn verzichten sollen.
Gewerkschaft spricht von Respektlosigkeit
„Minus statt Plus für die Beschäftigten in Krankenhäusern? Das Angebot, das uns die Arbeitgeber von Bund und Kommunen Ende Februar gemacht haben, ist eine Frechheit. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen wurden in der Pandemie beklatsch und bejubelt. Zum Dank dafür soll ihnen der Lohn gekürzt werden können, wenn es einem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht. Das ist respektlos“, stellt Ingo Busch, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Südbaden Schwarzwald, fest.
Es könne nicht sein, dass auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werde, was bei der Finanzierung des Gesundheitswesens schieflaufe. Dafür sei eine politische Lösung notwendig, heißt es weiter.
Das Ansinnen der Arbeitgeber, Löhne sogar noch kürzen zu wollen, sorge laut der Gewerkschaft bei den Beschäftigten für viel Wut. Pflegekräfte, Therapeuten, Notfallsanitäter, Reinigungskräfte und Laborassistenten und alle anderen dazugehörigen Berufsgruppen würden dazu beitragen, dass das Gesundheitssystem funktioniert.
„Sie sind systemrelevant. Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln“, macht Ingo Busch klar. Der öffentliche Dienst müsse ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, sonst leide auch die Gesundheitsversorgung.
Mit der Protestkundgebung machen die Klinikumsbeschäftigten vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst vom 27. bis 29. März Druck auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen.