Beeindruckend sehen sie aus, die Visualisierungen, die die Kliniken des Landkreises Lörrach von dem geplanten Fachärztezentrum präsentierten. Dieses soll auf dem neuen Gesundheitscampus direkt neben dem neuen Klinikum entstehen und dort auch eng mit diesem zusammenarbeiten. Mit dem Neubau im Entenbad soll die fachärztliche Versorgung der ganzen Region – und nicht nur des Landkreises Lörrach – optimiert werden.

Die Suche nach Fachärzten läuft

Investorin für das neue Fachärztezentrum soll die neu gegründete ambulo GmbH sein. Die inhabergeführte Projektgesellschaft wurde von Dr. Jan Knoblich, Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizin, gegründet. Knoblich war bereits bei der Entstehung des Facharztzentrums Ambulo, das direkt an das heutige Kreisklinikum Lörrach in der Röntgenstraße angrenzt, eng eingebunden und möchte das aktuelle Praxiskonzept nun weiterentwickeln. Neben der onkologischen Schwerpunktpraxis von Knoblich sollen sich im neuen „Ambulo 2“ weitere Ärzte, vor allem mit ambulanter Versorgung, also jene, die auch Operationen durchführen, ansiedeln.

So soll das Fachärztezentrum in Lörrach aussehen.
So soll das Fachärztezentrum in Lörrach aussehen. | Bild: Sacker Architekten GmbH

Aktuell laufe die Suche nach Fachärzten und mit zahlreichen Interessierten habe man bereits Gespräche geführt. Unter anderem mit dem Universitätsspital Basel hinsichtlich der Umsiedlung der in Lörrach bereits angesiedelten Praxis für Strahlentherapie. Wie viele Mieter am Ende in das neue Fachärztezentrum einziehen, sei aktuell aber noch unklar.

Inbetriebnahme noch vor Klinik-Öffnung

Die Investitionen für das neue „Ambulo 2“ würden sich auf über 20 Millionen Euro belaufen, so Knoblich. Der Baubeginn ist bereits für das zweite Halbjahr 2022 geplant, bereits im Herbst 2024 soll es in Betrieb gehen, also noch kurz vor Inbetriebnahme des neuen Zentralklinikums.

Hand-in-Hand-Versorgung

Der Vorteil für Patienten liege ganz klar in der multidisziplinären Versorgung und der Nähe zum Zentralklinikum, so Knoblich. Damit seien kurze Wege und eine Hand-in-Hand-Versorgung der ambulanten sowie stationären Patienten gewährleistet. „Die Perspektive liegt in zentraler Fachärzteversorgung mit größeren Einheiten, Hausärzte versorgen dagegen weiterhin dezentral“, so der Bauherr. Viele Fachärzte hätten Probleme Nachfolger zu finden. Eine Lösung sei eine solche Bündelung von Ressourcen. Sie stärke nicht nur die Patientenversorgung vor Ort, sondern des gesamten Landkreises, der ganzen Region.

Bringen ein neues Fachärztezentrum im Lörracher Gesundheitscampus auf den Weg: Armin Müller, Geschäftsführer der Kliniken des ...
Bringen ein neues Fachärztezentrum im Lörracher Gesundheitscampus auf den Weg: Armin Müller, Geschäftsführer der Kliniken des Landkreises Lörrach, Thorsten Stolpe, Projektleiter neuen Klinikums, Dr. Jan Knoblich Geschäftsführer der Ambulo GmbH sowie Markus de Rossi von der Convestus GmbH (von links). | Bild: Wehrle, Verena

Markus de Rossi von der beratenden Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft Convestus GmbH, machte deutlich, dass viele Ärzte überregional tätig seien und sagte: „Es soll die Versorgungslage in der Region sicherstellen und weiterentwickeln“. Mit Region schließe er auch die benachbarten Landkreise mit ein. Im Pressegespräch wurde auch als Vorteil genannt, dass die Patienten künftig nicht mehr in die Stadt hinein fahren müssten und von der Infrastruktur wie den Parkplätzen des neuen Klinikums profitieren könnten.

Nur für Fachärzte aus Lörrach

Allerdings: Nur Fachärzte aus Lörrach könnten sich im neuen Zentrum ansiedeln, wie auch Klink-Geschäftsführer Armin Müller deutlich macht. Das hänge unter anderem damit zusammen, dass die Umgebung keine Fachärzte verlieren soll, sondern lediglich innerhalb von Lörrach eine Umsiedlung stattfinden soll. Außerdem regle die Kassenärztliche Vereinigung die Facharztsitze, die ortsgebunden sind.

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