Die gute Nachricht für Zugfahrer verkündete Landrat Martin Kistler noch vor dem Jahresbericht über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis: Für die Wiederbelebung der Eisenbahnstrecke im Wutachtal sicherte das Land weiteres Fördergeld zu. Der zuständige Amtsleiter Lothar Probst berichtete von einem Ausbau des Angebotes an Bus- und Bahnanschlüssen, das von Land, Kreis und Gemeinden mit elf Millionen Euro subventioniert wird.
Bessere Frühanbindung auf stillgelegter Wutachtal-Bahnstrecke
Auf der einst stillgelegten Wutachtal-Bahnstrecke fließen die Landesmittel zum Beispiel in den Ausbau der Haltepunkte in Horheim, Eberfingen und Weizen, berichtete der Landrat vor dem Verkehrsausschuss des Kreistags zur aktuellen Zusage aus Stuttgart. Auch Probst sieht das Projekt im Zeitplan und freut sich, der Stadt Stühlingen künftig für 6.45 Uhr eine bessere Frühverbindung ansagen zu können. In 28 Minuten geht es künftig von dort nach Waldshut, mit Anschlussmöglichkeit nach Westen. Eberfingen könnte möglicherweise schon im Dezember einen Haltepunkt haben. Die Busverbindungen zur Wutachtalschiene will der Amtsleiter noch verbessern.
Kreisrätin Ruth Cremer-Ricken appellierte im Zusammenhang mit der Bahn-Reaktivierung an die Verwaltung, die ehemalige Wehratalstrecke nicht aus dem Blick zu verlieren.
Komplette Bahnstrecke fällt aus
Das größte Schienenprojekt im Landkreis, die Elektrifizierung der Hochrhein-Bahnstrecke, sei mit Schweizer Nachbarschaftshilfe auf dem Weg zur Betriebsaufnahme im Jahr 2027, berichtete Probst, der im Kreis Waldshut seit Jahrzehnten das Angebot an öffentlichen Verkehrsanbindungen ausbaut, den Kreisräten.
Zuversichtlich für diesen Termin 2027 blieb Probst auch angesichts der Skepsis von Kreisrat Ulrich Krieger (CDU) aus Laufenburg. Dessen Nachfrage galt dem Plan, die ganze Hochrhein-Strecke gleichzeitig zur Baustelle zu machen und die Zugfahrgäste während der Bauphase mit einem Busersatzverkehr zu bedienen. Probst sieht dies im Hinblick auf die Bauzeit durchaus positiv: „Lieber kurz und schmerzhaft!“ Die Züge könnten nach der Elektrifizierung vielleicht schon Mitte 2026 wieder auf den Gleisen rollen, vorübergehend mit Dieselfahrzeugen unter dem bereits montierten Strom-Fahrdraht, bis die Elektroloks kommen. Auch Landrat Kistler bekräftigte nochmal das Ziel, das Projekt im Jahr 2027 abzuschließen.