Die Trendsportart Padel, eine Mischung aus Squash und Tennis, erobert die Schweizer Sportwelt. Seit Juni 2022 wird sie auch in Baden angeboten. Das Sportcenter Baregg in Dättwil betreibt eine Anlage mit vier Plätzen. Nun eröffnet im Spätherbst eine neue Padelhalle – diesmal mitten in der Badener City. Die auf Padel spezialisierte Firma Padelta AG aus Rothenburg LU plant in den ehemaligen ABB-Hallen am Brown-Boveri-Platz 3b zwei Hallen mit sechs Feldern.
„Wir wählen unsere Standorte mit einer Strategie. Die Locations sollen zentral gelegen und gut an den ÖV angebunden sein sowie ein großes Einzugsgebiet mit vielen Arbeitsplätze in der Nähe aufweisen“, sagt Gründer und Geschäftsführer Yannick Moser, 34. Bedingungen, welche der Standort in der Bäderstadt erfüllt. Die Hallen befinden sich wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt, Großfirmen wie ABB, Accelleron, Axpo und Hitachi sind in nächster Umgebung, auch der neue Akara-Tower ist direkt am Platz. „Das Beste an der Anlage ist jedoch die Hallenhöhe von zwölf Metern“, schwärmt Yannick Moser. „Mit dieser Höhe wird die Halle zu den höchsten Padel-Anlagen in Europa gehören und ein einzigartiges Spielerlebnis ermöglichen.“
Firmengründer spielten alle beim FC Sarmenstorf
Die Padelta AG wurde 2021 gegründet und engagiert sich seither stark für das Wachstum der Sportart in der Schweiz. Die erste Halle eröffnete sie im selben Jahr in Rothenburg. „Doch wir sind eigentlich alle Aargauer aus der Region Hallwilersee und haben zusammen beim FC Sarmenstorf Fußball gespielt“, so Yannick Moser. Seit September 2023 ist zudem der NHL-Profi und Captain der Schweizer Eishockeynationalmannschaft Nino Niederreiter, 32, als Miteigentümer an Bord. In seiner Heimatstadt Chur wurde erst kürzlich ein Padelta-Center eröffnet.
Neun Standorte bis Ende des Jahres
Bis Ende Jahr werden es neun Standorte in der Schweiz sein. „Die Eröffnung in Baden ist ein weiterer Meilenstein in unserer Mission, Padel in der Schweiz populär zu machen und den Spielern die bestmöglichen Trainings- und Spielbedingungen zu bieten“, ist Moser überzeugt.

Industriehallen stehen unter Denkmalschutz
Die ehemaligen Industriehallen stehen unter Denkmalschutz. Von außen werde sich auch nichts verändern, steht im Baugesuch für die Umnutzung der Hallen 51/52/53, das seit Samstag auf der Website der Stadt Baden publiziert ist. „Wir machen lediglich einen Innenausbau der beiden Hallen, in denen je drei Plätze entstehen“, erklärt der Geschäftsführer.
Wenn die Bewilligung da ist, geht‘s schnell
Sobald die Bewilligung da sei, gehe es schnell. „Die Spielfelder sind eigentlich Boxen mit Glaswänden und Gittern. Innerhalb von zwei Tagen kann so eine Box aufgebaut werden“, sagt Moser. Zudem sei der Boden in einem sehr guten Zustand und müsse nicht bearbeitet werden. Darauf wird Kunstrasen gelegt – fertig ist das 10 mal 20 Meter große Padelfeld.
Auch ein hochwertiger Garderobenkomplex sowie ein kleiner Gastronomiebereich werden installiert. Im Baugesuch sind für den Ausbau Kosten von rund 200.000 Franken angegeben. Vor dem Gebäudeeingang sind einige Parkplätze geplant.
Teilflächen an Start-ups untervermieten
Die rund 2600 Quadratmeter Geschossfläche möchte Padelta aber nicht komplett für sich. „Wir können Teilflächen zwischen 100 und 300 Quadratmetern an Start-ups untervermieten“, so Moser. Die Garderoben und sanitären Anlagen könnten mitbenutzt werden. Ziel ist, die neue Padelhalle zu einem Sport-Hub zu machen, um das historische Gebäude noch mehr zu beleben.
Der Nationaltrainer führt Regie
Die Leitung des neuen Standorts wird Diego Sebastian übernehmen, die aktuelle Nummer 7 in der Schweiz und Nationaltrainer der Schweizer Padel-Frauen. Der gebürtige Spanier soll auch die Padelta-Akademie in Baden weiter ausbauen und Trainings für Spieler aller Niveaus anbieten. „Da Padel eine relativ junge Sportart ist, legen wir Wert auf gute Betreuung durch Coaches“, so Yannick Moser. Gemäß Betriebskonzept ist die Nutzung durch den Schulsport sowie für Kindersportwochen ebenfalls vorgesehen. In der Halle werden zudem Sportartikel verkauft und vermietet.
Die Anlage wird unter der Woche täglich von 8 bis 23 Uhr in Betrieb sein, am Samstag und Sonntag bis 20 Uhr. Da die Halle geschlossen ist und sich maximal 24 Spielende gleichzeitig auf den Courts befinden, entstehen gemäß Angaben im Baugesuch keine Lärmimmissionen.
Die Autorin ist Redakteurin der „Aargauer Zeitung“. Dort ist der Beitrag auch zuerst erschienen.