Die meisten Menschen schlafen, als das Blaulicht Waldshut um 1 Uhr nachts erhellt. Sirenen sind keine zu hören. Doch die Lichter leuchten nicht etwa wegen eines Unfalls oder Verbrechens wie sonst üblich – dieses Mal kündigen sie einen Schwerlasttransport an, der sich kurz darauf seinen Weg auf der B34 bahnt.
Der Lastwagen transportiert ein 5,30 Meter breites Brückenteil, das an der neuen Eisenbahnbrücke bei Lauchringen zum Einsatz kommen soll. Weil der Transporter mit seiner schweren Last fast die gesamte Breite der beiden Fahrspuren unter der Kolping-Brücke braucht, sorgt die Polizei für freie Bahn.
Erfolgreich das erste Etappenziel erreicht
Der A98-Abschnitt Tiengen-West bis zur Anschlussstelle Oberlauchringen inklusive Bürgerwaldtunnel ist in der Nacht auf Freitag, 2. August, zeitweise sogar komplett gesperrt. So muss sich niemand ungewollt mit dem Koloss auf der Straße anlegen. Weiter geht es über die B34 an Lauchringen vorbei in Richtung Klettgau. Doch bereits vor dem ersten Ortsteil der Gemeinde ist vorläufig Endstation für den nächtlichen Lastwagen-Transport.
Gegenüber der Kiesgrube Bechtel und Szilagyi rollt der Lastwagen gemeinsam mit seiner tonnenschweren Last auf einen parallelen Feldweg und bleibt stehen. Die polizeiliche Begleitung rückt ab. Ohne die vielen Lichter ist die Nacht auf einmal rabenschwarz.
Einbau der Brückenteile sorgt für Schienenersatzverkehr
Bis die Brückenteile an ihre endgültige Position kommen, dauert es noch ein paar Tage. Wie die Bahn ankündigt, ist die Strecke zwischen Erzingen und Waldshut ab dem 10. und bis zum 25. gesperrt. Während dort in dieser Zeit die neue Brücke für den Eisenbahnverkehr entstehen soll, müssen Bahnreisende auf den Bus wechseln.
Wann die in der Nacht auf Freitag angereisten Stahlelemente an ihre Position gehoben werden, wie schwer diese sind und wo sie herkommen; auf weiterführende Fragen wie diese konnte das zuständige Bauunternehmen Porr urlaubsbedingt nicht mehr rechtzeitig vor Redaktionsschluss antworten.