Was Anfang Juni 2005 zwei Tage lang auf einem Schwertransport aus Richtung Würzburg nach Grafenhausen unterwegs war, musste zufällig am Weg stehenden Betrachtern wie eine fliegende Untertasse aus dem All erscheinen, auch als Ufo bezeichnet. Wohl keiner der über das seltsame Gebilde rätselnden Menschen hätte auf die Antwort getippt, dass es sich dabei um eine riesige Kupferhaube für das Sudhaus der heimischen Staatsbrauerei Rothaus handelte.
Durchmesser von achteinhalb Metern
Die gewaltige Haube mit einem Durchmesser von achteinhalb Metern und in der Spitze etwa drei Meter Höhe wurde vom Brauereitechnik-Hersteller Huppmann in Kitzingen bei Würzburg komplett von Hand hergestellt. Die seit 1874 bestehende Firma war laut Rothaus-Brauerei damals das einzige Unternehmen in Deutschland, das noch Kupferhauben für diesen Bedarf produzierte. Wobei der letzte Kupfer-Auftrag von Hoppmann vor der Bestellung durch Rothaus schon sieben Jahre zurücklag, denn die Brauerei-Technik setzt inzwischen auf Edelstahlgefäße.
Tradition der Rothaus-Brauerei
„Es gehört zur Tradition der Rothaus-Brauerei, ihre Gefäße auch im neuen Sudhaus mit Kupferhauben zu versehen“, sagte der technische Betriebsleiter und Braumeister Max Sachs im Juni 2005. Alle Bauteile wurden von der Kitzinger Firma als Maßanfertigungen hergestellt, so auch die restlichen Kupferhauben für das neue Sudhaus mit Durchmessern von sechseinhalb und fünf Metern. Sie sollten wenige Wochen später geliefert werden.
Ein Fernsehteam filmt den Transport
Der Schwertransport durch eine Spezialfirma von Kitzingen nach Rothaus zog sich über zwei Tage hin und verlief, bis auf ein kleineres Problem an einer Baustellen-Engstelle bei Neustadt, reibungslos. Ein SWR-Fernsehteam war dabei und stellte einen Film für eine Sendung im dritten Programm zusammen.
Die Kosten sind nicht genannt
Die Kosten für die groß dimensionierte Kupferhaube für den Läuterbottich wurden von der Rothaus-Brauerei nicht beziffert. Fest stand jedoch, dass die Staatsbrauerei die Kosten für das neue Sudhaus mit 9,6 Millionen Euro veranschlagte, wobei die Kosten für die Maschinen mit 4,25 Millionen Euro beziffert wurden, darin enthalten waren auch die neuen Kupferhauben.