Die Meinungen der Kreisräte über den Zustand der Kreisstraßen gehen auseinander. Laut Harald Würtenberger (FW) lebt der Landkreis bei der Instandhaltung „von der Substanz“. Andere im Verkehrsausschuss sehen das weniger dramatisch. Landrat Martin Kistler hält die Mittel vom Land für diesen Zweck für zu knapp, damit komme der Landkreis nicht aus. Die Folge für den Autofahrer: Auch im Jahr 2025 bleiben selbst akute Straßenschäden auf der Warteliste stehen.

Teilweise sollten Maßnahmen schon 2020 erledigt sein

Dort finden sich noch Maßnahmen, die laut Erhaltungsprogramm schon 2020 erledigt sein sollten. Nachdem als Folge des Klimawandels die Straßenverwaltung jährlich mit rutschenden Hängen und Böschungen gefordert ist, unerwartete Felsstürze beseitigen und Stützbauwerke finanzieren muss, bleibt für Straßenbeläge und regulären Unterhalt der Kreisstraßen nicht mehr viel übrig. Für kommendes Jahr stehen noch drei größere Maßnahmen im Haushalts-Entwurf: die Fahrbahnsanierung der K-6527-Ortsdurchfahrt Urberg, die Böschungssicherung der K 6575 bei Bergöschingen und ein Stützbauwerk bei der Wutachmühle, zusammen eine knappe Million Euro.

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Die einstige Absicht, als pauschale Vorsorge für Asphalterneuerung, Hangrutsche und die Erneuerung von Schutzplanken jährlich ein paar Hunderttausend Euro bereitzustellen, ist gestrichen, was Kreisrat Jürgen Wiener (CDU) bedauerte. Einen Weg aus dieser Misere wußte auch Kreisrat Würtenberger, der von der „Verwaltung des Mangels“ sprach, nicht. Wenigstens 100.000 Euro für Unvorhergesehenes bot der Landrat an, was wenig Resonanz fand. Ulrich Krieger (CDU) tendiert bei Notlagen eher zur Bewilligung überplanmäßiger Mittel in notwendiger Höhe.

Der Fuhrpark der Straßenbauverwaltung altert

Um schon lange geschobene Investitionen ging es dann beim Thema Ausrüstung der Straßenbauverwaltung. 1,1 Millionen Euro stehen dafür im Entwurf 2025. Im Fahrzeugpark zwischen Bad Säckingen und Wutach stehen 44 Fahrzeuge, davon 14 älter als zehn Jahre, die ältesten Geräte sind 50 Jahre alt. Bei den Geräten, vom Mähbalken bis zum Salzstreuer, leisten die Mitarbeiter der Straßenmeistereien selbst in der Werkstatt oft Überlebenshilfe.

Eine Folge des Alters: Die Reparaturkosten kletterten laut Verwaltung zwischen 2017 und 2023 von 260.000 auf 890.000 Euro. Ob das Leasen der Fahrzeuge (Mieten) nicht vorteilhafter wäre, fragte Harald Würtenberger. Das wurde laut Verwaltung schon geprüft, die „Raten sind sehr hoch“. Dass die Erledigung der Arbeit durch Fremdfirmen günstiger wird, wie Kreisrat Klaus Denzinger (FDP) andeutete, bezweifelte die Amtssprecherin.

Mit dem Durchschnittsalter der Fahrzeuge von sieben Jahren „liegen wir gar nicht so schlecht“, stellte dagegen Ulrich Krieger fest. Entscheiden über das Geld für Straßen wie für Fahrzeuge wird der Waldshuter Kreistag, wenn er am 11. Dezember den Haushaltsplan für das kommende Jahr beschließt.