Tina Prause

In den kommenden vier Jahren sollen rund 30 Millionen Euro in den Ausbau des Glasfasernetzes investiert werden. Hiervon profitieren könnten die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinden Dogern, Lauchringen und Eggingen, sowie Küssaberg. In Laufenburg wurde bereits mit den notwendigen Bauarbeiten begonnen. Dahinter steckt die Stiegeler Internet Service GmbH aus Schönau, die bereits in Laufenburg mit dem Netzausbau begonnen hat. Im Rahmen eines Pressegesprächs wurden nun die neuen Pläne im Beisein von Dogerns Bürgermeister Fabian Prause, der stellvertretend für die betroffenen Gemeinden teilnahm, erläutert.

Ein Kabel pro Hausanschluss wird abgezweigt, wenn sich der Bewohner für einen Glasfaseranschluss entscheidet.
Ein Kabel pro Hausanschluss wird abgezweigt, wenn sich der Bewohner für einen Glasfaseranschluss entscheidet. | Bild: Stiegeler GmbH

„Alle zwei Jahre verdoppelt sich die Bandbreite eines Haushalts“, erklärte Felix Stiegeler einleitend. Überschlägt man kurz im Kopf, wie sich das eigene Nutzungsverhalten entwickelt hat, stellt man schnell fest, dass diese Aussage realistisch ist. Die Nutzung von Handy und Internet ist klar. Wir rufen mehrmals täglich unsere Mails ab, versenden Nachrichten über verschiedene Medien, streamen Filme und Fernsehprogramme.

Das Licht und die Heizung können in manch einem Haushalt schon per Handy gesteuert werden. Nicht selten sichert eine Überwachungskamera das Eigenheim, wenn man im Urlaub ist. Die Haustürklingel und das Festnetz-Telefon sind ebenfalls digital programmierbar.

Final kommt hinzu, dass die vergangenen zwei Jahre deutlich gezeigt haben, wie wichtig eine stabile Leitung ist. Home-Office und Home-Schooling haben den Anspruch an Geschwindigkeit und eine möglichst geringe Störanfälligkeit der Leitungen nochmals steigen lassen.

Auf die Übertragungsgeschwindigkeit kommt es an

Die Digital Subsciber Line, kurz DSL genannt, bezeichnet Breitband-Verbindungen. Genutzt werden hier die bestehenden Telefonleitungen aus Kupfer. Prinzipiell ist ein Internetanschluss per DSL schon um ein Vielfaches schneller als eine ISDN-Leitung oder ein Modem. Dennoch sind die Schnelligkeit und die Stabilität begrenzt.

Glasfaser werden in die vorab verlegte Leitung eingeblasen Video: Stiegeler GmbH

Die schnellste Datenübertragung ist mit Glasfaser möglich. Diese erfolgt per Lichtsignal und gilt als kaum störungsanfällig. Für den Anschluss werden unterirdisch Rohre verlegt, in die anschließend die Glasfaser eingeblasen werden. Voraussetzung für einen Glasfaseranschluss ist, dass die entsprechende Leitung in der Straße liegt. Dann kann das Haus angeschlossen werden. Die Kosten für den Hausanschluss sind selbst zu tragen.

Jetzt sind Haushalte gefragt

Als Zeitfenster für die Bauarbeiten hat das Unternehmen zwei bis vier Jahre anvisiert. Danach sollen alle Anschlüsse gelegt sein und das „Turbointernet“ zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang bestätigte Bürgermeister Fabian Prause, dass das Thema Glasfaser neben Kinderbetreuung für Gemeinden oder Kommunen heute eines der wichtigsten Punkte für Bürgerinnen und Bürger sei.

Praktisch ist, wenn direkt mit den Verlegearbeiten der Hausanschluss geplant wurde.
Praktisch ist, wenn direkt mit den Verlegearbeiten der Hausanschluss geplant wurde. | Bild: Stiegeler GmbH

Im März will die Stiegeler GmbH beginnen, die Haushalte der betroffenen Gemeinden zu informieren und den Bedarf abzufragen. Sobald die Antworten vorliegen, kann mit der detaillierteren Planung begonnen werden.

Ein kleines Kabel – mehr ist es nicht, dass zukünftig eine umfangreiche Datenübertragung sicherstellen soll.
Ein kleines Kabel – mehr ist es nicht, dass zukünftig eine umfangreiche Datenübertragung sicherstellen soll. | Bild: Stiegeler GmbH

„Wir hoffen auf eine hohe Resonanz“ schloss Felix Stiegeler seine Erklärungen zu dem Großprojekt.

Mindestanspruch an Telekommunikationsdienste

In Deutschland gibt es einen gesetzlich geregelten Mindestanspruch an Telekommunikationsdiensten. Dieser beinhaltet ein Telefon und einen schnellen Internetzugangsdienst. Genauere Definitionen findet man auf der Seite www.bundesnetzagentur.de.

Nach diesen Vorgaben gilt die Region zu großen Teilen als versorgt. Es können für einen Glasfaserausbau keine öffentlichen Zuschüsse beantragt werden. Etwas anders lag es beispielsweise in Küssabergs Ortsteil „Küßnach“, die als unterversorgt galt. Hier profitierte die Gemeinde von dem Bundesbreitband-Förderprogramm.

Die Leitungen werden dann später von dem Unternehmen Stiegeler GmbH gepachtet, die dann als Dienstleister den Service bieten wird.

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