„Voll abgespaced“ ist die Guggenmusik Schnörri Plätzer Reckingen künftig an der Fasnacht unterwegs. Nach rund fünf Jahren hat das bisherige Kostüm mit dem Thema „Dschungel“ ausgedient und die Schnörri Plätzer starten in die nächste Saison mit neuem Glanz und einem abgespactem Kostüm. Vor Kurzem hat die Guggenmusik das neue Kostüm auf dem Dorfplatz öffentlich präsentiert.
Eigens hierfür wurde ein Kostümkomitee gebildet. Angela Bauknecht, Ann-Katrin Preiser, Lauren Karlsch, Michael Köpfer, Moritz Amann und Timo Banholzer haben sich bereits 2019 überlegt, welches Motto und Design das neue Kostüm haben soll. Schnell beschlossen sie, das Kostüm in Silber zu halten und schimmernde Akzente einzubauen.
Durchkreuzt wurden die Pläne in der Corona-Pandemie, als die Schnörri Plätzer und das Komitee sich nicht mehr treffen durften. Außerdem sorgte die Pandemie nicht nur für leere Regale, sondern auch für enorm hohe Preise, was insbesondere die Stoffbesorgung erschwerte. Der Stoff, den sie sich ausgesucht hatten, wurde nicht mehr produziert.
Allgemein wurde es immer schwieriger, Stoffe zu bekommen, da der Stoffmarkt stark zurück ging. „Den schimmernden Holo-Stoff haben wir sogar aus China einfliegen lassen“, berichtet der Vorsitzende Pascal Karlsch.
Die Kostüme sind liebevoll und Fantasievoll gestaltet. Die Schnittmuster und Kostümteile haben die Mitglieder selbst verarbeitet, lediglich die Endarbeiten, wie das Vernähen wurden an externe Fachkräfte abgegeben. Ribana Roder hat verschiedene Kostümschnitte gezeichnet, Stoffmuster besorgt und den Prototyp erstellt.
Als Näherinnen konnte man Carina Gehringer und Jasmin Fehrenbach gewinnen. Mathias Schneider hat das Logo, den Schnörri-Geist, auf den Rücken aufgestickt. Die Beinstulpen haben Angela Wehrle, Heidi Schubert und auch Carina Gehringer gefertigt.
„Insgesamt wurden 54 Kostüme genäht. Rund sechs Nadeln, fünf Kilometer Faden und 300 Stunden Arbeit wurden in die Kostüme gesteckt“, sagt Karlsch. Bei der Finanzierung des neuen Kostümes half der Guggenmusik der erste Platz bei der Vereinsförderaktion 2023 von SÜDKURIER Medienhaus und Sparkasse Hochrhein, an dem 94 Vereine teilgenommen haben. Mit den 3000 Euro wurde auch das gesellschaftliche Engagements des Vereins vor Ort gewürdigt.
Timo Banholzer und Ann-Katrin Preiser stellten das neue Kostüm vor. „Unser Kostüm besteht wieder aus einer Weste und einer Hose mit angenähten Stulpen. Die Weste haben wir in zwei Versionen angefertigt“, erklärt Pascal Karlsch. Bei den Frauen ist sie um die Taille abgenäht und steht über der Hüfte aus. Bei den Männern ist die Weste gerade geschnitten.
In allen Bestandteilen sind die Elemente spitz zulaufend, bei den Stulpen, am Saum der Weste, beim Kragen und bei den Schulterteilen. „Farblich wurde das Kostüm bewusst schlicht gehalten. So kommt der schimmernde Stoff besonders gut zur Geltung“, so der Vorsitzende weiter. Es wurden drei verschiedene Materialien verwendet: Der Holo-Stoff, ein glatter silberner Stoff und einer mit Struktur. Auf dem Rücken befindet sich das aufgestickte Logo.

Aber erst die Schminke macht das Kostüm komplett, berichtet Karlsch weiter. Deshalb hat sich das Schminkteam mit einer Bodypaint-Artistin aus der Schweiz Farbkombinationen überlegt und mit den passenden Schablonen ein neues Design erstellt. Das Gesicht sticht durch die Pink- und Blautöne hervor und rundet das Konzept ab.

„Ein neues Kostüm bedeutet natürlich viel Arbeit für den Verein, aber das ist es uns wert! Was wäre eine Guggenmusik ohne die bunten und schillernden Kostüme“, sagt Pascal Karlsch.
Er dankte allen Mitwirkenden, der Sparkasse und dem SÜDKURIER Medienhaus sowie den ehemaligen und passiven Mitglieder für die Bewirtung. Dieses Jahr ist nicht nur die Guggenmusik völlig abgespaced, auch das ganze Dorf wird beim Küssaberger Narrentreffen in Reckingen passend zum Thema Weltraum dekoriert sein. „Ein Bums, ein Knall, d‘Reckinger starten ins All“ ist das Motto.