In Lauchringen werden die Weichen gestellt für ein innovatives Wohnprojekt, das privates Wohnen und ein Leben in Gemeinschaft für alle Generation gekonnt verbindet.

Der Förderung neuer Wohnformen hat sich der im November 2022 gegründete Verein Gemeinsam Wohnen & Leben Lauffenmühle verschrieben. Bei ihren regelmäßigen Treffen entwickeln die engagierten Mitglieder die Vision eines gemeinschaftlichen, nachhaltigen und generationenübergreifenden Wohnprojekts stetig weiter.

Und bei der spannenden Vision wird es nicht bleiben: Bei der Überplanung des Lauffenmühle-Areals wurde für das Wohnprojekt bereits ein Bereich nahe der Wutach und dem angrenzenden Naherholungsgebiet vorgesehen.

Wie sieht das Wohnen der Zukunft aus?

Dort soll ein nachhaltiges, ökologisch und energieeffizientes Wohnprojekt mit Wohneinheiten verschiedenster Größen entstehen. Ein weitere Fokus liegt auf Flächen und Räumen, die allen Bewohnern gemeinsam zur Verfügung stehen und gemeinschaftliches Leben für mehrere Generationen ermöglichen.

„Wir möchten innerhalb dieses Projekts bezahlbaren Wohnraum für Singles, Familien Paare und Wohngemeinschaften realisieren, mit der Vision einer möglichst flexiblen Raumaufteilung, um die Wohnungsgrößen den jeweiligen Bedürfnissen und auch sich verändernder Lebenssituationen anzupassen“, erklärt der Vorsitzende Thomas Eichkorn aus Küssaberg.

Fläche zum Entfalten, aber auf das Wesentliche reduziert

Dieser Wohnraum soll für die Bewohner persönlicher Rückzugsort sein, in der Fläche ausreichend, um sich entfalten und wohlfühlen zu können, aber dennoch auf wesentliches reduziert, das heißt, ungenutzter Raum soll vermieden werden.

Dafür soll auf den Gemeinschaftsflächen vieles realisiert werden, was gewöhnlich in Wohnungen integriert, aber nur selten genutzt wird. Beispiele dafür sind Gästezimmer, große Essbereiche oder Partyräume. Auch Werkstatt/Hobbyraum, Waschküche und Gemeinschaftsräume sollen genügend Raum erhalten.

Das ist das Ziel der Aufteilung

Die Gemeinschaftsflächen und -räume sollen dabei nicht nur nachhaltiges Wohnen auf kleinerem Raum ermöglichen, sondern vor allem auch für Begegnungen und für das Leben innerhalb der Wohnanlage und dem Areal zur Verfügung stehen.

„Wir wollen nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch ein Zeichen gegen die fortschreitende Vereinzelung der Gesellschaft setzen und mehr Miteinander im Alltag ermöglichen“, betont Anja Isele, Schriftführerin des Vereins.

Seit dem Start 2021 haben die Mitglieder aus dem ganzen Landkreis bereits eine Menge Arbeit geleistet. In zahlreichen Arbeitssitzungen wurde die Idee für das Projekt weiterentwickelt und ausgearbeitet.

Wo derzeit noch die Industriebrache der Lauffenmühle steht, soll nahe der Wutach in einigen Jahren das Wohnprojekt realisiert werden.
Wo derzeit noch die Industriebrache der Lauffenmühle steht, soll nahe der Wutach in einigen Jahren das Wohnprojekt realisiert werden. | Bild: Maurice Sorbiera/bitblade

Dank finanzieller Unterstützung der Allianz für Beteiligung, konnte der Verein einen Coach engagieren, der bei der Quartiersentwicklung professionelle Unterstützung leistete. Bei rund 20 Exkursionen zu außergewöhnlichen Wohnprojekten sammelten die Mitglieder Inspiration und neue Ideen.

Nachhaltiges Leben in einer bunten Gemeinschaft und einen ganz persönlichen Wohlfühlort in den eigenen vier Wänden, gegenseitige Unterstützung, dazu Anbindung an eine Infrastruktur mit Ärzten, Einkaufsmöglichkeiten, Kinderbetreuungs- und Kulturangeboten – all diese Wünsche und Bedürfnisse sollen im Wohnprojekt verwirklicht werden.

„Um den Nachhaltigkeitsgedanken weiterzuentwickeln, könnten nicht nur Räume, sondern auch Dinge, gemeinsam genutzt werden. Von der Waschmaschine angefangen, bis hin zu Werkzeugen und anderen Gerätschaften besitzen wir in der Regel sehr vieles, was wir nicht ständig nutzen und in der Gemeinschaft einen viel höheren Mehrwert erzielt“, führt Franz Spatz, Vereinsmitglied, weiter aus.

Nächster Schritt eine Genossenschaft?

Rund ein Dutzend Mitglieder hat der Verein derzeit, weitere Personen sind Willkommen. „Wir wünschen uns die Vereinsstruktur als einen Spiegel der späteren Wohngemeinschaft – so bunt und altersgemischt wie möglich“, erklärt Anja Isele und Thomas Eichkorn betont: „Diese wichtige Entwicklungs- und Planungsphase bietet die Chance, Zukunft mitzugestalten und unsere eigenen Ideen, Wünsche und Vorstellungen mit einzubringen.“ Einer der nächsten, wichtigen Schritte ist die Finanzierung und Entscheidung für eine Rechtsform, in der das Projekt umgesetzt werden soll.

„Wir haben schon viele Gespräche geführt und uns beraten lassen und sind sicher, dass die Gründung einer Genossenschaft ein sinnvoller und sozialer Weg ist“, erklärt Franz Spatz. Die Genossenschaft wird damit zum Eigentümer der Anlage und die fertigen Wohnungen später an die Genossen vermietet. Das hat für die Bewohner viele Vorteile, einer der wichtigsten ist, dass für alle bezahlbarer Wohnraum bei lebenslangem Wohnrecht realisiert werden kann.

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