Zum zweiten Mal blickte Raimund Huber am Abend als Merkwürden auf die Laufenburger Fasnacht zurück. Wieder fand er genügend Begebenheiten, die er lobend, tadelnd, immer aber augenzwinkernd am Abend des Fasnachtsdienstag dem versammelten Narrenvolk auf dem Rathausplatz vortragen konnte, ehe der Böög entzündet wurde und mit ihm die Fasnacht zu Rauch und Asche wurde.
Merkwürden Huber wies auf drei Originale hin, die während der Laufenburger Fasnacht zurückgekehrt, sie verlassen oder gefehlt hätten. Der emeritierte Pfarrer Klaus Fietz habe alle überrascht, als er am Morgen des Ersten Faißen zur Tschättermusik aufgetaucht sei. Verabschiedet habe sich am Tag vor dem Zweiten Faißen Hansi Eckert, der 25 Jahre lang als Stadtkehrer einen fast aussichtslosen Kampf gegen Konfetti und Glasscherben gefochten“ habe. Gefehlt habe beim Tschättern Gisela Rueb, die „kleine Grande Dame“ der Altstadt, der Huber gute Besserung wünschte.
Viele hätten am Dritten Faißen gemeint, ihr Wecker habe versagt, als sie zu ungewöhnlich früher Stunde die Tschättermusik im Städtle hörten. Es waren aber nur die Mehreren, die im Territorium der Minderen tschätterten. Abends dann das gleiche Spiel, als die Salmfischerinnen über den Rhein kamen mit ihrer Schnitzelbank. „Weil wir Deutschen so was natürlich nicht hinkriegen“, forderte Merkwürden seine Zuhörer auf, in der nächsten Fasnacht selbst zur Feder und zum Instrument zu greifen.
Zum letzten Mal hatte der Elferrat Laufenburg am Dritten Faißen Bürgermeister Ulrich Krieger abgesetzt. Die Elfer verkündeten, dass künftig die Waldgeiste Rhina diese Aufgabe übernehmen würden. „Ich bin schon ein bisschen irritiert, dass man so etwas handstreichartig macht und nicht mit den anderen Gruppen bespricht“, tadelte Merkwürden.
Auch Narren können sich danebenbenehmen. So falle bei den Abendveranstaltungen „ein Promille der Besucher mit zu viel Promille intus“ negativ auf und schädige so das Ansehen der Fasnacht. Auch die „Überschallung“ sei ein Problem. Merkwürden Huber schüttelte den Kopf über Fasnachtsgruppen, die nicht nur den Umzug am Sonntag aus ihren Lautsprecherboxen mit Dezibel überschütteten, sondern danach ihren Lärm im Städtle parkten: „Liebe Leute! Geht‘s nicht ein klein wenig leiser?“
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Schmutziger Donnerstag oder dritter Faissen
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