Die Sonne über Laufenburg lockte am Samstag des Pfingstwochenendes viele Menschen ins Freie und vor allem an den Rhein. Vielen, die am Rheinuferweg entlangliefen, dürfte eine Schrottansammlung ins Auge gesprungen sein.
Große und kleine Fahrräder, Mettalträger, Werkezeuge, Drähte – alles mögliche sammelte sich am Ufer. Vieles davon mit Schlamm und Algen bedeckt. Die Verantwortlichen: Eine Gruppe Magnetangler, die das Gewässer von dem Metallschrott befreiten.
Die Gruppe stammte aber selbst gar nicht aus Laufenburg. Knapp drei Stunden Anfahrtszeit hatten fast alle Beteiligten, wie Markus Kronenwett, einer der Angler, erklärt. Kronenwett kommt aus Oberstenfeld im Landkreis Ludwigsburg und war einer von fünf aus der Gruppe, die sich am Rhein trafen. Drei davon kamen aus der Schweiz, Kronenwett und ein weiterer aus Deutschland.
Ein grenzüberschreitendes Treffen in Laufenburg
Gefunden hat sich die Gruppe mit diesem außergewöhnlichen Hobby über die sozialen Medien. Schon vor ungefähr zwei Jahren begann Kronenwett mit seinen zwei Söhnen während der Pandemie mit dem Magnetangeln.
Kurze Zeit später entstanden der Youtube-Kanal 'K-Team Magnetangeln' und die geschlossene Gruppe „Magnetfischen Baden Württemberg“, die Mittlerweile fast 180 Mitglieder hat. Über Instagram wurde die Gruppe dann auf Schweizer Magnetfischer aufmerksam – so kam eine erster Kooperation zustande. „Die hatten einen ungefähr gleichlangen Weg, also haben wir gesagt, wir treffen uns an der Grenze“, erklärt Markus Kronenwett gegenüber dem SÜDKURIER.

Die Mitte, das war das deutsche Laufenburg. Und hier sind die fünf Angler aufgefallen. „Wir werden da ständig angesprochen. Es gab fast keinen, der nicht gesagt hat: Weiter so“, so Kronenwett. Auffällig waren auch die von ihm geschätzten 300 bis 400 Kilo Schrott, die sich am Laufenburger Ufer sammelten.
Ein 100-Kilo-Fund
Was man beim Magnetfischen aus dem Gewässer zieht, das wisse man vorher aber nie, erklärt Kronenwett. Bei dem Rhein vor Laufenburg habe die Gruppe wegen der starken Strömung nicht mit so viel Schrott gerechnet, wie sich am Ende am Ufer türmte. Und dabei sei der Abschnitt an dem sie geangelt hatten gerade einmal zehn Meter breit gewesen.
Der größte Fund an diesem sonnigen Tag war ein ungefähr 100 Kilogramm schwerer Stahlträger. Die ganze Gruppe habe es gebraucht, um diesen aus dem Wasser entlang der Ufermauer zu fischen. „Vier Magnete waren für den Stahlträger nötig und einer hat zur Sicherheit ein Seil gehalten“, erklärt Kronenwett. Kronenwetts Höhepunkt an diesem Wochenende war aber ein anderer Fund: ein historisches Bügeleisen, das noch mit Kohle betrieben werden muss.
Die spektakulären Funde sind eine Nebensache
Für diese spannenden Funde hat Kronenwett mit seinen Söhnen sogar ein kleines Museum eingerichtet, in dem er das Gesammelte restauriert und ausstellt. Kronenwett erklärt: „Wir recherchieren auch viel. Wenn wir etwas rausziehen, wollen wir wissen: von wann ist denn das überhaupt?“ Auch auf der Instagram-Seite der „K Team Magnetangler“ präsentiert er die Funde. Ob Pistolen, Uhren,
Das sei auch der Grund, warum es den Magnetfischern primär nicht um die spektakulären Funde geht. Diese seien eine schöne Nebensache. „Es geht darum, dass wir aus den Gewässern etwas rausholen und auch die damit verbunden Kunststoffe“, erklärt Kronenwett. Der Umweltschutz sei ein wichtiger Faktor – auch in Laufenburg.
Der Schrott wird immer entsorgt
Aus Umweltschutzgründen angeln die Magnetfischer auch ausschließlich an befestigen und unbegrünten Ufern, um möglichst wenig von der Natur zu beschädigen. Und auch der Müll werde anschließend entsorgt, so Kronenwett. In Laufenburg setzte sich der Ludwigsburger mit den Technischen Diensten in Verbindung. Weil er nicht wie sonst einen Anhänger dabei hatte, habe die Gruppe den gesammelten Müll nicht selbst entsorgen können. So bleibt am Ende nichts übrig und soll auch nicht wieder im Fluss landen.