Sie wissen, sie werden Ausdauer und Beharrlichkeit brauchen: Aber sie sind mehr denn je von ihrem Projekt überzeugt – die Freunde einer direkten Bahnverbindung Winterthur – Basel (WiBa), einer reaktivierten Rheintallinie, auf der seit Jahrzehnten kein Personenverkehr mehr stattfindet. Die Bahnverbindung würde durch Schweizer Laufenburg führen und es mit Winterthur verbinden.

Bisher hatte die 2018 gegründete Pro WiBa Arbeitsgemeinschaft für das Vorhaben gekämpft. Seit 1. März steht der ins Handelsregister eingetragene Verein Pro WiBa dahinter. Die formelleren Strukturen sollen das Wirken schlagkräftiger machen. „Wir müssen die kommenden fünf Jahre intensiv nutzen“, sagte Andreas Meier, Vereinspräsident und Klingnauer Mitte-Nationalrat, bei der Gründungsversammlung in Laufenburg/CH. Vereinsziel sei, bis 2029 eine Zusage des Bundes auf Aufnahme des Projekts in den Step-Bahnausbauschritt 2035 zu erwirken. Bis dahin gilt Strippen ziehen, sich breit und überparteilich aufstellen, Mitglieder gewinnen und die Vereinskasse füllen.

Druck machen soll neben Meier der Fricktaler SVP-Nationalrat Christoph Riner mit Beat Edelmann, Rechtsanwalt und Notar in Bad Zurzach, als Co-Vizepräsident. Anna Saragoni aus Würenlingen ergänzt den Vorstand als Aktuarin. Drei weitere Namen für den Vorstand wurden genannt: die Mitte-Ständerätin Marianne Binder, die Rheinfelder GLP-Großrätin Béa Bieber und die in Basel geborene SP-Nationalrätin und Co-Präsidentin Mattea Meyer. Wahlen wird es 2025 geben.

Wenn man über das Fricktal und das Zurzibiet hinaus Freunde für das Projekt gewinne, könne es gelingen. Für Riner profitiere der gesamte Aargau. Edelmann erinnerte an die Vorstöße bei Bund und Kanton. Im Aargau sei der Regierungsrat ihnen „nicht gerade um den Hals gefallen“, wie er sagte. Dennoch ließ der Kanton die Machbarkeit durch das Zürcher Büro SMA und Partner untersuchen.

Mitarbeiter Michael Frei stellte die Ergebnisse vor und zeigte Investitionskosten von bis zu 345 Millionen Franken und Betriebskosten von rund 30¦Millionen Franken pro Jahr auf. Lediglich etwa 5500 Fahrgäste pro Tag und nur etwa zehn Prozent Kostendeckungsgrad waren weitere Kennzahlen. Für den Umstieg vom Auto auf den Zug sei das Angebot zu wenig attraktiv.

Der Autor ist Redakteur bei der „Aargauer Zeitung“, wo der Beitrag zuerst erschien.