„In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die größten Wunder“ – unter diesem Leitsatz soll der neue Bauernhof- und Wald-Kindergarten (Ba-Wa-Ki) „Mooszwerge“ im kommenden September in Oberhof eröffnen. Es handelt sich bei dem geplanten Kindergarten (Kiga) um eine Initiative der privaten Trägerschaft Natura eG.
Um das Projekt interessierten Eltern vorzustellen, fand ein Informationsnachmittag mit anschließender Grundstücksbesichtigung in Oberhof statt, bei welchem sich das Kiga-Team vorstellte. Die Leitung wird Julia Döbele übernehmen.
Mit ihr zusammen werden Barbara Volle und Alexandra Stokar als pädagogische Fachkräfte die kleine Gruppe bestehend aus 20 Kindern betreuen. Kooperations-Partner ist Betriebswirt Johannes Oeschger, auf dessen Bio-Hof die Kinder Erfahrungen mit Tieren und Natur sammeln dürfen. Oeschger hat einen Kuh- und Pferdebetrieb und bewirtschaftet Grün- und Ackerland, sodass die Kinder in die tägliche Arbeit des Bauernhofes integriert und dabei ganzheitlich gefördert werden sollen.
Kinder in der Natur beschäftigen
Daneben werden verschiedene Ausflüge in nahe gelegene Waldgebiete stattfinden, sodass eine Vereinigung zweier Lebensräume stattfindet. Gebaut werden soll ein Schutzwagen in der Nähe des Bauernhofes, der als Unterkunft und Rückzugsort für die Kinder dienen soll.
Hier werden die Kinder außerdem abgegeben und abgeholt und es gibt Platz für freies Spiel und gemeinsame Mahlzeiten. Ziel ist es, die Kinder die meiste Zeit in der Natur und auf dem Hof zu beschäftigen, was vielerlei Vorteile mit sich bringt, wie die Fachkräfte erläuterten. Beispielsweise entwickeln die Kinder dadurch ein stabileres Immunsystem, erwerben emotionale und soziale Kompetenzen und eine höhere Wertschätzung für alltägliche Dinge.
Werner Vökt, Hauptamtsleiter in Murg und zuständig für die örtlichen Kindergärten, sprach über die Aufnahmebedingungen. Da Kiga-Plätze in Murg derzeit noch ein rares Gut sind, werden Kinder aus der Gesamtgemeinde Murg zuerst berücksichtigt. Aufgenommen werden Kinder ab drei Jahren; Geschwisterkinder haben eine höhere Chance, einen Platz zu bekommen.
Kritik von der Elternschaft gab es angesichts des Elternbeitrages in Höhe von 257 Euro pro Kind, sodass dieser in den kommenden Gemeinderatssitzungen sicherlich ein Diskussionspunkt werden dürfte. Insgesamt stellt der Ba-Wa-Ki jedoch ein besonderes und einmaliges Projekt in der Gemeinde Murg dar.