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Als einer der letzten original erhaltenen Eindachhöfe zeugt das Zechenwihler Hotzenhaus in Murg vom Leben und Arbeiten der bäuerlichen Bevölkerung im Südschwarzwald. Erbaut 1748, hat der Hof die letzten 100 Jahre nahezu unverändert überstanden und stellt damit ein einzigartiges Zeitzeugnis dar.

Derzeit wird das Kulturdenkmal mit seinem Wohn- und Wirtschaftsteil aufwendig gesichert und restauriert. Der Einbau eines Stahltragwerks, mit dem die Holzkonstruktion gesichert wird, gilt als beispielhafte Sanierungsmethode. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ernennt das Zechenwihler Hotzenhaus jetzt zum Denkmal des Monats März.

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„Wir fördern die denkmalgerechte Instandsetzung und Stabilisierung des Gebäudes mit insgesamt 150.000 Euro aus Mitteln der Lotterie Glücks-Spirale“, erinnert Peter Rothemund, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung. „Denn dieses Anwesen ist ebenso repräsentativ wie kulturhistorisch bedeutsam.“ Umso wertvoller sei die Tatsache, dass sich ein Verein bereits seit 2006 um den Hof im Besitz der Gemeinde Murg kümmere und ihn der Öffentlichkeit zugänglich mache.

Scheune wird Veranstaltungsraum

Nach der Sanierung soll der Wohnbereich wieder als Anschauungsort alten bäuerlichen Lebens für die Besuche von Schulklassen und Kindergartengruppen geöffnet werden. Für die Scheune ist geplant, sie künftig als Veranstaltungsraum zu nutzen.

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Die zehn Meter hohen Firstsäulen, die den 18 Meter langen Firstbalken tragen, bekommen dazu statische Unterstützung von einem Innenskelett aus Stahlträgern und Stahlseilen. Danach können Dach, Fenster und Holzelemente instandgesetzt werden. Dies soll allerdings noch mindestens bis Herbst 2020 dauern. Darauf folgt dann noch die Innensanierung der früheren Wohnräume.

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 55 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2019 unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie mehr als 1.500 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie Glücks-Spirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.