Ein mittlerweile fester Termin im Kalender ist die alemannische Lesung im Zechenwihler Hotzenhaus kurz vor Weihnachten. Seit nunmehr zehn Jahren ist es Tradition, dass das Veranstaltungsjahr mit einer alemannischen Weihnachtslesung abgeschlossen wird. Und es zeigt sich alle Jahre wieder, wie lebendig die Mundart tatsächlich ist. Denn das Interesse an dieser Veranstaltung war auch in diesem Jahr überaus groß, wie der Verein schreibt. Georg Kirschbaum, der Vorsitzende des Vereins Zechenwihler Hotzenhauses, schreibt dazu in einer Mitteilung: „Wir hätten die gemütliche Stube spielend zweimal füllen können.“ So waren es dann 25 Gäste, die dicht an dicht neben den Vorträgen auch die angenehme Wärme der so genannten Chunst (alemannisch für Ofen) genießen konnten.

Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden die Gäste von der „Bruddelsupp“ unterhalten. Günter Butz und Giuseppa Messana begeisterten das Publikum mit einer Vielzahl an Geschichten und Gedichten. Dabei kam neben Lustigem auch Nachdenkliches, ja – sogar Melancholisches zu Gehör. Das Besondere an dieser Lesung: Alle Geschichten und Anekdoten werden in alemannischer Mundart vorgetragen.
Johanna Waßmer von der Muettersproch Gsellschaft hat schon oft mit Ihrer Kollegin Lore Baumgartner im Hotzenhaus am Tag des Offenen Denkmals alemannische Sketche aufgeführt. „Nun bereicherte sie unsere Weihnachtslesung mit lustigen und besinnlichen Geschichten“, so Kirschbaum. Waßmer hatte außerdem ihre Urenkelin Lara Friese mitgebracht, die sehr gekonnt mit weiteren Anekdoten und Gedichten die Zuschauer zum Schmunzeln und teils sogar Lachen brachte.

Die Gäste waren von den Darbietungen begeistert, wie der Vereinsvorsitzende erfreut berichtet. Sie standen noch lange nach den Vorträgen bei Glühwein und Gebäck zusammen und nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zu intensiven Gesprächen in den gemütlichen Stuben des Hotzenhauses.