Die Narrenzunft Murg sagt wegen der Corona-Gefahr die meisten Veranstaltungen in der kommenden Fasnachtssaison definitiv ab. „Ä weng Fasnacht“ solle es auf alle Fälle in kleinem Rahmen geben, sofern dies die Pandemie und die Infektionszahlen zuließen, erklärt Narrenpräsident Roland I. Ebner in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung der Zunft. „Wir wissen als Brauchtumsträger und als Veranstalter der Murger Fasnacht um unsere gesellschaftliche und kulturelle Verantwortung.“ Die Gesundheit der großen und kleinen Narren, der Gäste, der eigenen Mitglieder und derer Familien stehe aber an allererster Stelle.
„Obwohl sich eine schwierige Lage in der Corona-Pandemie bereits im Frühsommer vermuten ließ, haben wir lange noch daran geglaubt, vielleicht wenigsten eine kleine Fasnacht in abgespeckter Form durchführen und feiern zu können“, erklärte Ebner. Angesichts der aktuellen Entwicklung sei nun aber klar: „Wenn etwas stattfinden kann, dann nur sehr wenig und dies in einem engen Rahmen.“ Fasnacht in ihrer gewohnten Form sei aufgrund der hohen Infektionsgefahr undenkbar und wäre andererseits mit Abstand, Alltags-Masken und Besucherlisten illusorisch und nicht durchführbar.
Der Zunftstab habe entschlossen, die allermeisten Veranstaltungen abzusagen. Dies betrifft auch den Sternmarsch und die Fasnachtsproklamation am 11.11. Beides findet in diesem Jahr nicht statt. Aber: „Ein Fasnachtsmotto wollen wir trotzdem ausrufen.“ Es soll über die Medien verkündet werden. Fasnachtsgötti Harry I. bleibe ein weiteres Jahr im Amt.
Der für den Dreikönigstag am 6. Januar 2021 vorgesehene Neujahrsempfang der Narrenzunft findet nicht statt. Ebenso gestrichen sind das Guggenbeben, der Große Bunte Abend und der Kinderumzug mit anschließendem Kinderball in der Murgtalhalle.
Wichtig ist den Murger Narren aber, dass die Fasnacht nicht komplett ausfällt und das Vereinsleben somit nicht ganz stillsteht. Die Zunft will deshalb im Rahmen der Möglichkeiten mehrere Aktivitäten durchführen. So sollen die Straßenfähnchen aufgehängt werden. Am Ersten Faißen soll Bürgermeister Adrian Schmidle abgesetzt werden – im Rahmen der dann geltenden Hygiene- und sonstigen Vorschriften. Sollte es das Infektionsgeschehen zulassen, kann sich die Zunft auch vorstellen, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln die Tschättermusik durchzuführen.
Die Zünfte und Fasnachtsvereine in den Murger Nachbarstädten Bad Säckingen und Laufenburg haben ihre Veranstaltungen ebenfalls bereits abgesagt. Auch die Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte (VHN), der die Narrenzunft Murg angehört, hat die für 11.11. geplante Fasnachtsproklamation in Karsau ebenso gestrichen wie das für Feburar 2021 vorgesehene Narrentreffen.