Nach dem Premiumwanderweg Hotzenpfad soll die Region mit dem Murgtalpfad einen weiteren zertifizierten Wanderweg und somit eine neue touristische Attraktion erhalten.
Die drei Gemeinden Herrischried, Rickenbach und Murg wollen den über 20 Jahre alten Murgtalpfad neu konzipieren und als Qualitätswanderweg „Wanderbares Deutschland“ zertifizieren lassen. Der Naturpark Südschwarzwald unterstützt mit 330.000 Euro. Es ist das größte Projekt, das der Naturpark bisher je gefördert hat.
„Ein absolut cooles Projekt“, so der Herrischrieder Bürgermeister Christian Dröse am Montagabend in der Rotmooshalle, wo die Gemeinderäte aus Herrischried, Rickenbach und Murg gemeinsam tagten. Auf der Tagesordnung stand die Vorstellung der Neukonzeption des Murgtalpfads.
Start des Murgtalpfads: Als kleines Rinnsal macht sich die Murg auf ihren Weg hinab ins Rheintal.
| Bild: Annka Mickel
Federführend bei der Neukonzeption sind Projektleiter Markus Huber aus Herrischried und die Agentur Aufwind, die auf Planung und Bau von Erlebnispfade und -welten spezialisiert ist. Die Freiburger Agentur hatte die Ausschreibung zur Neukonzeption für sich entscheiden können und stand auch Pate für die „Laufenburger Acht“, die am ersten Maiwochenende eingeweiht worden war.
Auf der Grundlage einer ersten Grobkonzeption der diplomierten Landschaftsökologin und Gemeinderätin Annka Mickel entwickelten die Projektpartner unter Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen neue Stationen mit viel Interaktion, teilweise auch eine neue Streckenführung des Murgtalpfads und Rundwege, die von den Stationen aus zu erwandern sind. Vorhandene Hütten oder Infotafeln werden belassen, zurückgebaut oder völlig neu erstellt.
Tafel und Gestaltung sind einheitlich, Infos gibt es mal kürzer oder auch ausführlicher und als QR-Code ebenso auf digitaler Ebene. Auch Selfiepoints sind eingeplant. Und da, wo Stationen zur Aktion einladen, ist der Spaß vorprogrammiert.
Ein solches Kugelspiel soll es auch für den Verlauf der Murg geben.
| Bild: Aufwind
Die Gemeinderäte nahmen die Neukonzeption positiv auf und ergänzten um ihre Wünsche. Zum Beispiel, dass jeder Rundweg an einer Gaststätte vorbeiführe. Alternativ waren landwirtschaftliche Betriebe mit Vesperautomat im Gespräch. Letzteres rief kritische Stimmen auf den Plan. Derartige Einrichtungen seien „überflüssig“, „das Dorf solle nicht in die Natur hineingebracht werden“.
Nicola Vonhof, Geschäftsführerin der Hotzenwald Tourismus GmbH, bekräftigte: „Der Murgtalpfad ist eine Riesenchance für die drei Gemeinden.“ Der Murgtalpfad werde wie der Hotzenpfad Tagestouristen anziehen und mithelfen, die Gastronomiebetriebe wiederzubeleben und zu erhalten.
Bürgermeister Christian Dröse geht davon aus, dass es noch in diesem Jahr an die Umsetzung geht. Vorab brauch es aber ein Naturschutzgutachten, das wiederum Voraussetzung für die definitive Streckenfestlegung und die Rundwege ist. Auch die Bewilligung für den ersten Förderantrag fehlt noch. Bauzeit ist dann 2023/24. Die Fördersumme über 330.000 Euro wird nicht ausreichen, es bleibt ein Restbetrag für die Gemeindekassen.