Ingrid Böhm

Die Freiwilligenagentur hat Grund zu feiern: Sie ist zehn Jahren alt. Die vier Ehrenamtlichen vom Anfang machen immer noch überzeugt mit und über die Jahre hat sich dabei eine „stolze Leistung“ entwickelt, gratulierte Bürgermeisterin Diana Stöcker dem erfolgreichen Team unter der hauptamtlichen Leitung von Stefanie Franosz. 177 Personen sind über die vernetzte Börse schon vermittelt worden. Zum Geburtstag schenkt die Stadt ein neues Logo: Es zeigt sinnigerweise die Farben der engagierten Stadt mit dem Menschen im Mittelpunkt. 

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Die Bürgermeisterin blickte beim Gespräch am Mittwoch auf die „Wahnsinnsleistung“ der Frauen der ersten Stunde zurück, die „für die Idee brennen“. Wie stark bürgerschaftlich engagiert Rheinfelden ist, dafür gibt es zwar keine belastbaren Zahlen, aber gefühlt glaubt Stöcker, dass sich die Menschen in Rheinfelden sehr einbringen und auch mehr als in anderen Orten.

Vier Ehrenamtliche betreten Neuland

Dass die Agentur, die heute ihren Sitz an der Friedrichstraße hat, durchgehalten hat und sich gut entwickelte, war nicht selbstverständlich. Geboren wurde die Idee von Seniorenbeauftragter Schade-Aniran in Verbindung mit dem SAK, lange bevor es ein Förderprogramm dafür gab. Die vier Ehrenamtlichen Doris Bauer, Brigitte Rost, Marita Markoni und Anette Lohmann haben zufällig und weil sie den Sinn des Ganzen gut fanden, dieses Neuland betreten und und bilden heute ein eingespieltes Team. Seit vier Jahren gibt es mit Stefanie Franosz eine hauptamtliche Leitung und das Förderprogramm engagierte Stadt weitere Impulse. Diana Stöcker sieht die Freiwilligenagentur heute als „Motor der Engagierten Stadt“.

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Die Aushänge am Fenster des alten Rathauses „Gesucht“ sind eingeführt. Sie tragen nach Meinung der Ehrenamtlichen mit dazu bei, dass Menschen, die sich für eine freiwillige Aufgabe interessieren, auch gleich selbst Kontakt aufnehmen mit einem Verein. Dann vermittelt die Agentur zwar nicht direkt, freut sich aber dennoch, dass sie dazu beiträgt, eine Lösung anzubahnen. Ein einheitliches Bild vom Ehrenamtlichen können Franosz und ihr Team nicht zeichnen. Typisch sind aber Menschen, die gerade in die Rente kommen, Zeit haben und deshalb gerne eine Aufgabe übernehmen, an der sie Freude haben. Aber es gibt auch junge Menschen, die anfragen.

 

Freiwilligenagentur

Die Engagements sind längst nicht mehr auf dauerhaft angelegt, sondern konzentrieren sich auf ein bestimmtes Projekt oder eine Zeitspanne. Dabei ist es Diana Stöcker und Stefanie Franosz wichtig, darauf hinzuweisen, dass die ehrenamtliche Aufgabe kein Ersatz ist für Dienste, die kosten. Nachbarschaftshilfe wird beispielsweise ehrenamtlich geleistet, nicht aber Pflege. Sie gehört deshalb nicht ins Angebot der Freiwilligenagentur.

177 ehrenamtliche für Vereine und Organisationen hat die Freiwilligenagentur in zehn Jahren direkt vermittelt.
177 ehrenamtliche für Vereine und Organisationen hat die Freiwilligenagentur in zehn Jahren direkt vermittelt. | Bild: Ingrid Böhm

Das Team der Freiwilligenagentur entwickelt sich in seiner Arbeit weiter, nimmt an Fortbildungen teil und informiert sich, was andere Städte unternehmen. Besonderen Schub haben mehrere öffentlichwirksame Veranstaltungen gebracht. Dazu gehört auch der „Markt der Möglichkeiten“ an dem mehr als 50 Organisationen und Vereine sich vorstellten oder die Teilnahme an der Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Den gesellschaftlichen Wert des Ehrenamts sichtbar zu machen und anzuerkennen, gehört auch in diesem Jahr zu den Anliegen. Mehrere Aktionen sind dafür geplant.

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Eine erste hat bereits mit der Engagementpause stattgefunden. Dazu werden Vereine und Organisationen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten, über Mittag zum Austausch eingeladen. Auch die weiteren Aktivitäten dienen der Vernetzung der Freiwilligenagentur.