Claudia Gempp

Zum sechsten Mal fand nun ein „Mama lernt Deutsch“-Kurs einen gemütlichen Abschluss. Dieses niederschwellige Angebot soll Müttern mit Migrationshintergrund, deren Kinder in Kitas betreut werden, die Kommunikation erleichtern. Weil es ein großer Erfolg ist, bewirbt sich die Kita St. Josef auch im nächsten Jahr um Fördergelder.

Die in Kooperation mit der VHS 2016 gestartete Kursreihe wird über das Mini-Max-Projekt der Sozialen Stadt und mit weiteren Projektgeldern finanziert. Dabei, so erklärt Kita-Leiterin Martina Rückert, gehe es darum, dass die Frauen lernen, Fragen und Antworten aus dem Alltag in einfacher Sprache formulieren zu können, zum Beispiel aus den Bereichen Einkaufen, Arztbesuch, Kindergarten oder Schule und auch die Uhrzeiten standen auf dem Stundenplan. Erstmals sei der Unterricht auf zwei Termine pro Woche komprimiert worden, um den Lerneffekt zu erhöhen.

Es habe ihnen viel Spaß gemacht, auch wenn Deutsch lernen „ein bisschen schwer ist“, meint Almedina Shabbani aus Mazedonien. Weil Deutsch mehr sei als Spracherwerb, werden auch Traditionen und Kultur vermittelt. Aus diesem Grund gab es bei der Abschlussfeier für die Frauen mit Migrationshintergrund neben der Teilnahmebestätigung als kleines Dankeschön für einen erfolgreichen Kursabschluss viele spannende Informationen zum Nikolausfest einschließlich einem Schoko-Nikolaus, der von einigen sofort mit Genuss verspeist wurde.

Der Legende nach kam der heilige Nikolaus ursprünglich aus Myhra, einer antiken Stadt in der Türkei, er sei also multikulturell, so Rückert. Auch die Kurs-Teilnehmerinnen hatten allerlei Spezialitäten ihrer Heimatländer mitgebracht, wie aromatischen türkischen Chai-Tee, rote Beete in Joghurt-Knoblauch-Soße oder Schecker pare, eine mazedonische Süßspeise.

Zu dem Kurs waren zwölf Frauen gemeldet, sowohl interne Mütter als auch Teilnehmerinnen von außerhalb. Ihnen allen bescheinigte Dozentin Marita Markoni, dass sie stets konzentriert mitgemacht hätten. Die herzliche Art der Frauen aber auch deren Offenheit hätten ihr viel Spaß gemacht und ihre Arbeit erleichtert. Sie hätte sich jedenfalls immer auf den Unterricht gefreut. „Und wir auch“, bestätigen die Frauen.

Auch die Kita-Leiterin spricht von positiven Erfahrungen. „Deswegen bewerbe ich mich nächstes Jahr wieder für die entsprechenden Fördergelder.“ Schwerpunkt des Kurse seien einfache Begriffe die, so die Kita-Leiterin, vor allem die „zwischen Tür und Angel Gespräche“ erleichtern. Das würde bedeuten, dass zum Beispiel die Mütter beim Bringen der Kinder wichtige Informationen oder Fragen verstehen und beantworten können wie: „Ihr Kind braucht Gummistiefel oder Matschhosen.“

Im Übrigen habe das Kita Team ein Inhouse-Seminar zu „interkulturellen Kompetenzen“ und „interreligiöser Gastfreundschaft“ absolviert. „Beides zusammen fördert ein verständnisvolleres Miteinander“, weiß Rückert.