Nach nur 18 Tagen hat der Hiebermarkt in Rheinfeldens Innenstadt wieder eröffnet. Der Zeitplan war ohnehin eine Herausforderung. Dass der Umbau aber auch noch mit der Zeit des Ausbruchs des Coronavirus in Deutschland zusammenfiel, machte die Aufgabe nicht leichter. Und doch ist es gelungen: Die 2,1 Millionen teure Umbaumaßnahme hat einen hellen, modernen Marktbereich geschaffen, der aktuell allerdings unter den Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus steht.
Die Zahlen sind schnell geklärt: Auf 2000 Quadratmetern Ladenfläche sind mehr als 38.000 Produkte im Angebot. „Als wir am Donnerstag die Türen öffneten, waren wir wahrscheinlich der bestsortierte Markt in der ganzen weiteren Region“, ist Karsten Pabst von der Hieber-Geschäftsführung beim Pressetermin überzeugt. Die Bestellungen waren alle vor der Corona-Krise gemacht worden und bis auf 30 Fehlartikel war alles da. Neben Pabst sitzen Marktleiterin Birgit Wissler und ihr Stellvertreter Stefano de Corso. Aus den Decken strahlt die umweltfreundliche LED-Beleuchtung. Die wurde auch im Parkhaus angebracht. Insgesamt seien rund 400.000 Euro für die Gebäudesanierung investiert worden, erklärte Pabst.
Die Umbauphase habe dank sehr engagierter Handwerker und der Mitarbeiter des Hieber-Markts sehr gut funktioniert. Allerdings wurde das Vorhaben mit fortschreitender Epidemie schwieriger. Für die meisten der 25 Gewerke wurden regionale Unternehmen beschäftigt. Manche Aufträge mussten aber weiter weg vergeben werden. So gab es etwa auch Handwerker aus Frankreich, die schließlich nicht mehr kommen konnten. „Darum ist auch noch alles endgültig fertig“, erklärte Pabst. Teile der Dekoration würden noch fehlen oder Türen vor gekühlten Regalschränken.
Schon am Donnerstag war man überrascht, wie gut der Markt in der Innenstadt gleich wieder angenommen wurde, auch wenn mehrere ungewohnte Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen waren: Am Eingang ist eine Station zum Desinfizieren der Hände. Am Boden gibt es teilweise aufgeklebte Absperrbänder, um Kunden an die Abstände zu erinnern, die einzuhalten sind, an den Kassen befinden sich Plexiglasscheiben zwischen Kassiererinnen und Kunden. „Zum einen wollen wir unsere Mitarbeiter schützen, zum anderen aber auch den Kunden Sicherheit vermitteln“, sagt Karsten Pabst.
Rauer Ton und Hausverbote
„In der letzten Woche wurden unsere Mitarbeiter von Kunden, aber auch der Politik sehr wertschätzend behandelt, nicht zuletzt in der Ansprache der Bundeskanzlerin“, so Pabst. Das tue gut. Zugleich stelle man aber auch fest, dass bei manchen Kunden der Ton rauer geworden sei. Die Mitarbeiter würden auch angeblafft und müssten einiges aushalten. Am Donnerstag mussten dann auch gleich zwei Hausverbote ausgesprochen werden, etwa an eine Gruppe von Jugendlichen, die als Rudel im Markt unterwegs gewesen seien und sich abgeklatscht hätten. Man habe kein Verständnis dafür, dass Jugendliche sich so undiszipliniert verhalten und zum Teil für Partys einkaufen wollten.

Am Freitag herrscht allerdings die Freude vor. Bei einem Rundgang zeigt Pabst die ganzen neuen Ideen und Angebote und sagte: „Nach zwölf Jahren war es an der Zeit, diesen Markt komplett umzubauen. So hat er mit einem aktuellen Design einen Weg in die Zukunft gefunden.“