Am 31. August verlässt Pfarrerin Stefanie Schmid nach zwei Jahren Probezeit die Paulusgemeinde. Nach eigener Aussage möchte sie gerne „im Süden“ bleiben, wo genau, weiß sie aber noch nicht. Die vakante Stelle neu zu besetzten, gestaltet sich indes schwierig, wie auch schon in der Vergangenheit. Auf die erste Ausschreibung hat sich kein Bewerber gemeldet, der Oberkirchenrat prüft nun, welche weiteren Optionen infrage kommen.
Ältestenrat entscheidet über zweite Ausschreibung
Die Stelle in der Paulusgemeinde war bereits im Februar ausgeschrieben worden. Da sich bisher niemand darauf beworben hat, müsse der Ältestenrat nun entscheiden, ob es eine zweite Ausschreibung geben soll, erklärt Markus Schulz, stellvertretender Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Markgräflerland. Derzeit werde geprüft, ob eine zweite Ausschreibung auch im Bezirk der Württembergischem Kirchen veröffentlicht werden könnte, um mehr Bewerber zu erreichen.
Wenn es keine zweite Ausschreibung gibt oder sich auch auf diese niemand meldet, kümmert sich der Oberkirchenrat darum, die Stelle zu besetzen. „Dieser kann entweder aus dem Pool Wechselwilliger jemanden suchen oder wieder einen Probezeitler auswählen“, sagt Joachim Kruse, Pfarrer der Christusgemeinde und stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats.
Belastung für die verbliebenen Pfarrer
Solange die Stelle vakant ist, würden die einzelnen Bereiche aufgeteilt und die vier Stelleninhaber der evangelischen Gemeinde Rheinfelden müssten sich darum kümmern. „Das wäre natürlich eine Belastung für uns“, sagt Kruse, „zumal wir ja derzeit auch die vakante Stelle in Wyhlen mittragen.“
Eine weitere Option ist laut Schulz auch der verlängerte Ruhestand. Dabei könnte ein Pfarrer seinen bald anstehenden Ruhestand hinauszögern und in einer anderen Gemeinde als in seiner bisherigen eine Stelle übernehmen. Die Situation in der Paulusgemeinde steht beispielhaft für die im gesamten evangelischen Kirchenbezirk Markgräflerland. Nach Angaben von Schulz sind dort überdurchschnittlich viele Pfarrstellen vakant, etwa in Hauingen, Tüllingen und Wyhlen, aktuell hätten auch die Pfarrerinnen in Maulburg und Todtnau angekündigt, sich beruflich verändern zu wollen. „Derzeit gibt es noch keine neuen Lösungen, um mit den Vakanzen umzugehen“, sagt Schulz.
Paulusgemeinde ist Stefanie Schmid zu groß
Für Stefanie Schmid, die ihr Lehrvikariat in Immenstaad am Bodensee absolviert hat, war es nach eigener Aussage keine Option, in der Paulusgemeinde zu bleiben. „Es ist eine sehr große Gemeinde mit 2700 Mitgliedern, von der Christusgemeinde sind es noch mal 2600“, erklärt Schmid. Sie habe einige Zeit gebraucht, um sich dort einzufinden. „Momentan bevorzuge ich eine kleinere Gemeinde.“ Da ihr Freund und viele ihrer Freunde und Bekannten in Zürich wohnen, könnte sie sich auf lange Sicht auch vorstellen, in der Schweiz zu arbeiten, sagt die 30-Jährige.