Rheinfelden – Kuriose Einsätze und Fälle, bei denen man nur den Kopf schütteln kann – die Polizei hatte im Jahr 2023 so einige Situationen zu meistern, die einen staunen lassen.
Ungewöhnliches Diebesgut
Eine Banalität, die zu einem Krimi wurde, war der Eierdiebstahl von Dossenbach. Zwei Frauen hatten aus einem Warenstand neben Eiern noch andere Leckereien eingepackt und waren ohne die rund 200 Euro zu zahlen, abgehauen. Blöd nur, der Warenstand war videoüberwacht. Die Besitzer meldeten den Fall der Polizei. Zudem veröffentlichten sie die Aufnahmen in sozialen Netzwerken und fahndeten nach den Diebinnen. Was allerdings verboten ist. Denn nicht einmal die Polizei darf ohne vorherigen Beschluss eines Gerichts öffentlich mit Bildern fahnden. Im Dossenbacher Fall hat die verbotene Verbreitung des Videomaterials seine Wirkung aber nicht verfehlt. Nur wenige Tage nach der Anzeige hat sich eine 20-jährige Frau bei der Polizei gemeldet und sich zu den Taten bekannt.
Offensichtlich Hunger bekommen hatten unbekannte Täter, als sie in einen Imbisswagen im Rheinfelder Gewerbegebiet Schildgasse einbrachen. Abgesehen hatten es die Täter eigentlich auf die Kasse – nur befand sich darin kein Bargeld. So nahmen die Täter mehrere Packungen Grillwurstsorten mit. Einen anderen Imbiss hatte es nur eine Woche zuvor erwischt – damals ergaunerten sich die Einbrecher eine satte Beute von ganzen 3,10 Euro. Keine Würstchen, sondern Bier ließen Einbrecher in der Karsauer Ortsverwaltung mitgehen: „Neun 0,33 Liter Flaschen einer südbadischen Biermarke“, heißt es hochpräzise im Polizeibericht. Der Einbrecher flüchtete erfolgreich vor der anrückenden Polizeistreife. Allerdings konnten die Beamten den Rucksack des Täters sicherstellen mit acht der neun gestohlenen Bierflaschen.
Tierische Einsätze
Dass es bei den Polizeieinsätzen manchmal tierisch zugeht, zeigte folgende launige Meldung: Ein ausgebüchster Geißbock zog in Herten um die Häuser. Beim Eintreffen der Streife habe sich der Bock „sehr interessiert am Haus der Anwohner gezeigt“, schrieb die Polizei. Der Bock lief mehrmals um das Haus herum, wobei die Beamten dem Tier „stets dicht auf den Fersen waren“. Der Flüchtige versteckte sich gar in einer Baugrube. Am Ende half es ihm aber nichts. Ein Anwohner fing den Geißbock ein. Für Empörung hatte eine Meldung aus Minseln gesorgt. Dort wurde ein mit Heftzwecken und Magneten präparierter Hundeköder entdeckt. Vergaloppiert hatte sich ein Pferd in Dossenbach. Das ein Jahr alte Pferd war zwischen zwei Stämmen eines Baumes stecken geblieben. Die Feuerwehr rückte mit 20 Mann an, um das Tier zu befreien. Ein Versuch, mit einem Wagenheber die beiden Stämme zu spreizen, missglückte. Die Idee, ein Tierrettungsgeschirr zu verwenden, wurde auch verworfen. Die rettende Lösung: Ein Traktor, der mit einer Seilwinde einen Stamm zur Seite ziehen konnte, damit das Pferd befreit werden konnte. Das Tier blieb unverletzt.
Einfältig zeigten sich Autodiebe, die mit einem gestohlenen Honda Richtung Adelhausen unterwegs waren. Sie bauten einen Unfall und machten sich zu Fuß aus dem Staub. Allerdings bemerkten sie offenbar nicht, dass sie bei ihrer Flucht fotografiert wurden. Später tauchten die Männer wegen eines anderen Anliegens bei der Polizei in Weil auf, wurden über das Bild der Zeugin erkannt und festgenommen.
Brand gefährlich
Nicht zum Schmunzeln war die Meldung, dass vor dem Rheinfelder Rathaus die Israel-Flagge von Unbekannten verbrannt wurde. Der Vorfall rief die Staatsschutzabteilung der Kripo auf den Plan, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Flagge war auf etwa vier Meter Höhe an einem Fahnenmast befestigt. Unweit des Fahnenmastes wurden die verbrannten Überreste gefunden. Die Stadt Rheinfelden hat nach dem Vorfall eine Videoüberwachung des Mastes eingerichtet.