Rheinfelden (pm/wex) Auf dem Gelände des Netzbetreibers und Tochterunternehmens Naturenergie Netze GmbH wurde der Ernstfall geprobt. Die Feuerwehr Rheinfelden rückte mit 37 Kameradinnen und Kameraden an, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Feuerwehrleute erwartete folgendes Szenario: Im Kellerbereich des Lagergebäudes war es bei Wartungsarbeiten am Lastenaufzug zu einer Verpuffung mit anschließend starker Rauchentwicklung gekommen. Zwei Monteure versuchten zu fliehen. Der eine rutschte jedoch auf der Treppe aus, der andere schaffte es bis ins Erdgeschoss, verlor im dichten Rauch aber das Bewusstsein und blieb zwischen den Lagerregalen liegen.

Für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr galt es, die verletzten Personen so schnell wie möglich ins Freie zu bringen. Um den Ernstfall so realistisch wie möglich zu simulieren, hatten die Brandschutzbeauftragten von Naturenergie, Werner Gerspach und Andreas Zadraschil-Ott sowie der Leiter des Logistikzentrums, Andreas Leonhardt, zuvor zwei Übungspuppen, sogenannte Dummys, im Gebäude versteckt.

Zwei Löschzüge am Einsatzort

Um 18.55 Uhr lösten die drei Mitarbeitenden die Brandmeldeanlage aus. Nur wenige Minuten später ertönten in der Ferne die ersten Sirenen. Kurz danach hielten zwei Löschzüge der Feuerwehr Rheinfelden mit mehreren Fahrzeugen an der Schildgasse. In Windeseile entrollten die Männer und Frauen Schläuche und eilten in das Gebäude. Im Dunkeln tasteten sich die Atem­schutzgeräteträger durch das Lager – vorbei an Bürostühlen, Kartons und Regalen.

Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Rettern, die vermissten Personen im Gebäude zu lokalisieren. Im Freien brachten sie die Übungspuppen in eine stabile Seitenlage. „Ihr habt absolut saubere Arbeit geleistet“, attestierte David Sommer, Gesamtfeuerwehrkommandant von Rheinfelden, nach der Übung den Feuerwehrleuten. Diese sind alle Mitglieder der erst im April 2024 neu gebildeten Abteilung Rheinfelden Stadt, die aus den vormals eigenständigen Abteilungen Rheinfelden, Nollingen, Warmbach und Karsau hervorgegangen ist. Dafür, dass die Truppe erst seit einem halben Jahr zusammenarbeitet, sei die Übung sehr gut verlaufen, lobte Sommer.

Initiiert hatte die Übung Andreas Zadraschil-Ott, der selbst Feuerwehrmann in Grenzach-Wyhlen ist. Daher weiß er, dass beide Seiten gleichermaßen von einer solchen Aktion profitieren. „Die Feuerwehr ist froh, wenn sie bei einer Firma proben kann. Und für uns als Unternehmen ist es gut, wenn die Feuerwehr im Ernstfall die Örtlichkeit kennt und deshalb schneller agieren kann“, erklärt er. Insgesamt engagieren sich laut Andreas Zadraschil-Ott etwa 100 Mitarbeitende der Naturenergie-Unternehmensgruppe ehrenamtlich bei Rettungsorganisationen wie der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und dem THW. „Das ist eine super Quote“, findet er.

Regelmäßig finden an den verschiedenen Standorten der Naturenergie-Unternehmensgruppe Feuerwehrübungen statt – zum Beispiel an den Kraftwerken Wyhlen und Schwörstadt. Eine Übung Feuerwehr bei Naturenergie, damals noch Energiedienst, fand zuvor 2015 an der Rheinfelder Schildgasse statt. „Ich bin sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist und habe einen guten Überblick als Brandschutzbeauftragter bekommen, wie es im Ernstfall bei uns abläuft“, lautet das Fazit von Andreas Zadraschil-Ott, Brandschutzbeauftragter bei Naturenergie, nach der jüngsten Übung.