Rheinfelden – Das Rheinfelder Jugendreferat startet mit einem vollen Veranstaltungskalender ins erste Halbjahr 2025. Nach der U18-Wahl vergangene Woche steht als Nächstes das „Herzensprojekt“ des jungen Teams an, wie Abteilungsleiterin Susanne Hillmann beim Pressegespräch ankündigt: Die sogenannte Präventionsdekade findet vom 11. bis 20. März mit Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche rund um das Thema Resilienz statt. Es ist die erste Veranstaltungsreihe dieser Art seit sieben Jahren.
Entwickelt wurde die Präventionsdekade, um Jugendliche im Umgang mit lebensnahen Themen zu unterstützen. Alkohol, Rausch und Sucht waren der Aufhänger für die ersten Aktionstage 2015. Die letzte Präventionsdekade fand 2018 unter dem Motto „Bunt find ich gut – Demokratiestärkung gegen extremistische Tendenzen“ statt. 2020 mussten die Aktionstage coronabedingt abgesagt werden. Dann wurde es lange Zeit ruhig um das Projekt. Der Grund: Die Stadt hatte ihr Jugendreferat im Juli 2022 wegen Personalmangels geschlossen. Die städtische Jugendarbeit lag damals größtenteils brach.
Mit dem Start der neuen Abteilungsleiterin Susanne Hillmann vor zwei Jahren kam langsam wieder Leben in die Jugendarbeit – und ins Jugendhaus. Nachdem es für einige Zeit komplett geschlossen war, haben im vergangenen Jahr wieder mehr Jugendliche den Weg in das Haus im Tutti Kiesi gefunden. Es sei gelungen, bei Jugendlichen wieder Vertrauen ins Jugendhaus zu schaffen, so lautet die Einschätzung von Bürgermeisterin Kirstin Schippmann: „Wir haben im Jugendreferat eine tolle Truppe zusammen, die stark motiviert ist, etwas für die Jugendlichen in unserer Stadt zu bewegen.“
Seit November ist das Jugendreferat nun voll besetzt. Unterstützt wird das Team von Labrador Sam, der eine Brücke zum einen oder anderen Jugendlichen schlagen soll. Die sechs Mitarbeitenden, zwei Studierende und zwei Bundesfreiwillige haben ein eigenes, neues Konzept für die Jugendarbeit in Rheinfelden erarbeitet: Im Mittelpunkt ihrer Arbeit soll eine inklusive und geschlechtersensible Pädagogik stehen, dazu kommt der Ausbau von Jugendbeteiligung, Jugendkultur und Jugendbildung und ein Fokus auf Medienpädagogik. Und das sowohl im großen Jugendhaus im Tutti Kiesi als auch im Beratungsbüro in der Hebelstraße sowie in den dezentralen Einrichtungen in Karsau und Herten. Sie alle sind nun wieder in der Hand des Jugendreferats. Bis vor einem Jahr wurde der Jugendtreff „Morgenrot“ in Herten vom Sozialen Arbeitskreis Lörrach (SAK) betreut. Mit Andrej Kaltenbacher (Sozialpädagoge) und Lea Carolin Höfel (Erzieherin) kümmern sich in den Außenstellen nun zwei Mitarbeitende um die Belange der Jugendlichen.
Das Ziel ist laut Referatsleiterin Hillmann unverändert: „Es geht mir nicht darum, dass jeder Jugendliche in Rheinfelden mal im Jugendhaus gewesen sein muss. Aber jeder Jugendliche soll wissen, dass es uns gibt. Und dass man sich bei Problemen an uns wenden kann.“ Dafür sei die Präventionsdekade ein wichtiges Instrument. Unter dem Titel „Krisen können mir gar nichts – Kinder und Jugendliche in Rheinfelden stärken“ öffnen vom 11. bis 20. März Akteure der Kinder- und Jugendarbeit ihre Türen zum Kennenlernen. Neu ist ein sogenannter Stationenlauf, bei denen Schulklassen jeweils einen Tag lang geschlossen die verschiedenen Ansprechpartner für schwierige Lebenslagen kennenlernen. Dabei sind neben den Einrichtungen des Jugendreferats unter anderem das Familienzentrum, die Feuerwehr, die Frühe Hilfe, die Villa Schöpflin und die Stadtbibliothek. Erstmals gibt es ein Angebot für Kinder ab sechs Jahren. Es gehe bei der ersten Präventionsdekade nach sieben Jahren vor allem darum, die verschiedenen Hilfsangebote in Rheinfelden bekannt zu machen – und Hürden abzubauen, betont die Jugendreferentin Carla Freidel.