Rheinfelden Bei der Radbegehung des Beirats der Kernstadt Rheinfelden begrüßte Sprecher Jürgen Maulbetsch Dominik Rago, Leiter des Ordnungsamtes Rheinfelden, sowie Tobias Obert vom Amt für Straßen- und Tiefbau als zentrale Gesprächspartner. Vertreter der Interessengemeinschaft (IG) Velo und Beiratsmitglieder nahmen ebenfalls teil. Die Begehung startete am alten Rathaus entlang der Friedrichstraße Richtung Karsau. Es ging um ernsthafte Problempunkte, denen alle Verkehrsteilnehmer im Alltag gegenüberstehen.
Der erste Stopp war an der Kreuzung Friedrichstraße/Untere Kanalstraße zur oberen Kanalstraße. Trotz zahlreicher Fußgängerüberwege entlang der B¦34 fehle ein solcher an genau dieser Stelle. Viele Radfahrer und Fußgänger, die vom Rhein hinauf Richtung Stadt wollen, kommen automatisch die untere Kanalstraße entlang. Um die B¦34 gefahrenfrei zu überqueren, sind etliche Meter entweder nach links oder rechts zu einem der nächstgelegenen Fußwegübergänge nötig. Ein neuer, zusätzlicher Überweg sei jedoch mit hohen Kosten verbunden. Um für das Bauprojekt eine Förderung vom Bund zu erlangen, schreibt dieser eine genaue Zählung vor, wie viele Fußgänger und Radfahrer an besagter Stelle tatsächlich die Friedrichstraße überqueren. Weiter sei zu berücksichtigen, dass die Friedrichstraße langfristig gesehen zu einer 30er-Zone umgewandelt werden soll.
Immer wieder bietet die Friedrichstraße an diesem Abschnitt Gesprächsbedarf. Im Vergleich zur restlichen Kernstadt werden auffallend oft die verschmutzten Gehwege kritisiert. Nur wenige Meter weiter an der Ecke Friedrichstraße/Schildgasse steht schon seit Langem eine schlichte Absperrung auf dem Fußweg, um den darüber befindlichen, maroden Hausvorsprung abzusichern. Viele Anwohner bemängeln die Beeinträchtigung des Gehweges in diesem Kurvenbereich. Sie sei gefährlich für Kinder mit Fahrrad, für Menschen mit Kinderwagen sowie für ältere Menschen mit Rollatoren. Auch für Rollstuhlfahrer ist an dieser Stelle kein Vorbeikommen, ohne auf die Straße fahren zu müssen. Die Thematik sei stadtbekannt und Klageverfahren laufen.
An der Kreuzung Friedrichstraße/Scheffelstraße wurde nochmals in kurzen Zügen das Fahrradleitsystem angesprochen. Die jetzige Richtungsweisung, die mit der IG Velo so vereinbart worden war, könnte aufmerksamer gestaltet werden, um Radfahrer gezielter von der Friedrichstraße wegzuführen. Das käme sowohl den Radlern als auch den Autofahrern im dichten Verkehr entgegen. Entlang der Josefstraße werden Anwohner wie auch Rettungskräfte regelmäßig mit der Parkproblematik konfrontiert. „Es gibt einfach zu wenig Parkraum“, räumt Ordnungsamtsleiter Dominik Rago ein. Um eine Lösung für alle Beteiligten zu finden, werden sämtliche Optionen in Betracht gezogen. Auch die Möglichkeit, den betroffenen Bereich in eine Einbahnstraße umzuwandeln, wurde kurz erwähnt.
Da an beiden Straßenseiten geparkt werden darf, können Rettungsdienste nirgends halten, ohne den laufenden Verkehr zu behindern. Als Lösungsoption könne man die Parkmöglichkeiten versetzt in Blockform in Erwägung ziehen. Zwar würde das die Anzahl der Abstellplätze verringern, käme aber dem laufenden Verkehr, den Rettungswegen, wie auch den Anwohnern zugute. Eine weitere Option und letzte Lösung wäre ein Halteverbot, wenn sich die Situation nicht entspanne.
Neues Gesprächspotenzial bot die eine oder andere Bepflanzung entlang der Geh- und Fahrradwege innerhalb der Kernstadt. Konkrete Lösungsansätze hierzu wurden nicht gefunden. Einige Punkte zwischen Fußgängern, Rad- und Straßenverkehr, die in ihrem Sichtfeld eingeschränkt sind, müssen daher noch bis auf Weiteres mit erhöhter Aufmerksamkeit betreten oder befahren werden.
Ihren Abschluss fand die Begehung im Kastanienpark, der als eine gelungene verkehrsberuhigte Zone mit Sitz- und Spielgelegenheiten wahrgenommen wird. Als Anreiz für die Zukunft könne man hier im vorderen Bereich der Kirche noch die ein oder andere zusätzliche Sitzgelegenheit überdenken.