Aufheulende Motoren und quietschende Reifen – Geräusche, die schon bei Tag stören und in der Nacht zu einer „eklatanten Lärmbelästigung werden“, wie es ein Bürger in der Frageviertelstunde während der jüngsten Gemeinderatssitzung anmerkte. Der Anwohner der Rheinbrückstraße überreichte dem Gremium ein Dossier. Er und seine Nachbarn haben Zahlen und Zeiten dokumentiert, wann und in welcher Häufigkeit Autofahrer aus der „Posing-Szene“ dort auf sich aufmerksam machen. Die Belästigung sei mittlerweile nicht mehr zumutbar. Zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens finde der Lärm durch die Autos statt.
Für die Stadt ist das kein neues Problem. Und die Vorkommnisse auf der Rheinbrückstraße sind nicht die einzigen im Ort. Auch an der Friedrichstraße und Basler Straße würden immer wieder Poser mit ihren getunten Autos negativ auffallen. Bereits im Jahr 2019 hatten Anwohner der Straße an der Grenze zur Schweiz ihr Leid geklagt.
Die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt reagierten damals. Das Ordnungsamt erhöhte vor Ort seine Präsenz, die Kontrollen im Park und in der Tiefgarage wurden verstärkt und die Verkehrsbehörde hat eine Verkehrszählung gemacht. 24 Stunden lang wurden mit einem Verkehrsstatistikgerät die Fahrzeugbewegungen und das gefahrene Tempo aufzeichnet.
Das Ergebnis dieser Bemühungen fällt allerdings eher mager aus, nicht zuletzt, weil sich die Anwohner der Rheinbrückstraße auch vier Jahre später noch immer durch den Lärm belästigt fühlen. Daran haben auch die drei Blumenkübel nichts geändert, die die Fahrer tagsüber zwar dazu animieren auf den Gegenverkehr zu achten und in Schlangenlinien zu fahren, nachts hingegen verfehlen die Hindernisse ihren Zweck.
„Die Blumentöpfe bringen nachts nicht viel, da wird gerade mittig durch die Straße gefahren“, merkte der Bürger an. Mit Unterstützung der Stadt wurde zeitweise auch ein Blitzer aufgestellt. „Die Reaktion der Poser war daraufhin ein Hupkonzert um zwei Uhr nachts. Die haben das nicht goutiert“, sagte der Anwohner.
Die Situation sei von der Polizei unter die Lupe genommen worden, erklärte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in der Gemeinderatssitzung. „Es wird nachts regelmäßig kontrolliert, klar ist aber auch, dass man nicht rund um die Uhr vor Ort sein kann.
Das Problem ist nicht alleine die Rheinbrückstraße. Auch im angrenzenden Park und der nahen Tiefgarage halten sich in der Nacht Menschen auf, die durch Lärmbelästigung auffallen“, heißt es von Polizeipressesprecher Thomas Batzel auf Anfrage. Die Stadt will derweil prüfen, wie man die Rheinbrückstraße neben den bereits aufgestellten Blumenkästen für Raser noch unattraktiver gestalten könnte.