„Die Wohnbau lässt uns nicht im Regen stehen“ – Oberbürgermeister Klaus Eberhardt begrüßte die Gäste des Spatenstichs mit einem Dank an die städtische Wohnungsbaugesellschaft, die Schirme gegen das Regenwasser aufgestellt hatte. Und den Dank meinte Eberhardt auch im übertragenen Sinn: Die geplante Anlage „Wohnen am Herbert-King-Park“ ist eines der großen Projekte der Wohnbau, die in Rheinfelden mehr Wohnraum schaffen sollen und so die Stadt entlasten.
Der Neubau entsteht direkt am Park, auf einem ehemaligen Grundstück des Bürgerheims. Auch weil hier durch den Abriss 16 Wohneinheiten des betreuten Wohnens weggefallen sind, sei mehr zusätzlicher Wohnraum nötig, so Eberhardt. In der Planung habe es einige „Nüsse zu knacken“ gegeben, etwa die Erhaltung des Parks, der Park bleiben soll – „denn er trägt die Stadt“, sagte der OB. Er freue sich, dass das Gebäude durch viele Balkone, Terrassen und Gartenflächen „den Standort am Park optimal nutzt“. Die Planung war in einem internationalen Wettbewerb an das Architekturbüro Andreas Rogg aus Konstanz gegangen.
Zu klären war auch, wie die Bewohner des weggefallenen betreuten Wohnens weiterhin versorgt werden können. Hier habe man „ein gutes Einvernehmen zwischen Wohnbau und Bürgerheim“ gefunden, so Eberhardt. Irene Sorg, Leiterin des Bürgerheims, nickte zustimmend.
Die Anlage soll bewusst in der Nachbarschaft zum Bürgerheim entstehen, sodass ein barrierefreier Gemeinschaftsraum mit Cafeteria im Neubau auch als Treffpunkt für die Bewohner dienen kann – oder dass Bewohner der neuen Wohnungen Dienstleistungen des Heimes mit nutzen können, etwa einen offenen Mittagstisch oder die ambulante Pflege. Darüber hinaus soll es eine möblierte Gästewohnung geben, für Angehörige oder Besucher der Bewohner beider Anlagen.
Es entstehen in etwa zwei Jahren Bauzeit 40 Wohnungen auf rund 3300 Quadratmetern Wohnfläche. Geplant sind zwei Einzimmerwohnungen, 18 mit zwei Zimmern, 13 mit drei Zimmern und sieben mit vier Zimmern. Die Wohnungsgröße reicht von 43 bis zu 151 Quadratmetern. Durch diesen Wohnungsmix soll eine ausgewogene Mischung der Bewohner erreicht werden, die wiederum die Sozialstruktur in Rheinfelden unterstützen soll.
Die neue Anlage soll an das Netz industrieller Abwärme angeschlossen und energieeffizient gebaut werden, sodass es dem Standard KfW 55 entspricht und vergleichsweise wenig Energie benötigt. So würden die Umwelt und gleichzeitig die Geldbeutel der Mieter geschont.
Die Investitionssumme werde zwischen 12 und 15 Millionen Euro liegen, sagte Eberhardt – im vergangenen Jahr war noch von einer Summe zwischen zehn und zwölf Millionen Euro die Rede. Insgesamt arbeite die Wohnbau derzeit an mehr als 150 neuen Wohnungen in Rheinfelden, für zusammengenommen mehr als 40 Millionen Euro, sagte Geschäftsführer Markus Schwamm. Darunter sei das Projekt am Herbert-King-Park etwas Besonderes: Anspruchsvoll, aber die Wohnungen würden zu den Schönsten der Stadt zählen.
Der Standard solle vergleichbar mit Eigentumswohnungen sein: elektrische Rollläden, Fußbodenheizung, Parkett. Dies alles soll den künftigen Mietern in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zur Verfügung stehen – etwa werde für den Gemeinschaftsraum keine zusätzliche Pauschale erhoben, so Schwamm.